[Kapitel 4]

[TU Berlin]


TU Berlin - Rechenschaftsbericht des Präsidenten 1995/96

Kapitel 4 - Leistungsstand der Dienstleistungs- und Serviceeinrichtungen


4.2. Zentraleinrichtung Rechenzentrum

Grundlage für die Arbeit der Zentraleinrichtung Rechenzentrum (ZRZ) ist die Ordnung vom 6.1.1993. Für die Inanspruchnahme der Leistungen der ZRZ werden grundsätzlich Entgelte gemäß der Entgeltordnung vom 14.12.94 erhoben.

Die seit Ende 1994 bestehende neue Arbeitsgruppengliederung hat sich im wesentlichen bewährt, wenn man berücksichtigt, daß Finanz-, Personal- und andere Mängel durch organisatorische Maßnahmen nur begrenzt zu beeinflussen sind.

Im Berichtszeitraum 1995/96 wurden von einer durch den Akademischen Senat eingesetzten Arbeitsgruppe konkrete Empfehlungen "Zur Realisierung von Informations- und Kommunikationstechnischen Strukturmaßnahmen an der Technischen Universität Berlin" erarbeitet und verabschiedet, die auch für die Arbeit der ZRZ in den nächsten Jahren von herausragender Bedeutung sind.

Die Arbeit des Rates der ZRZ war im Berichtszeitraum erheblich beeinträchtigt. Vor allem die Suspendierung der Zuständigkeit des Rates für alle personellen Angelegenheiten führte zu weitgehenden inhaltlichen Einschränkungen der Ratstätigkeit.

Die schwierige Haushaltslage des Landes Berlin führte zu Kürzungen von bis zu 30 % bei den wichtigsten Haushaltstiteln und zu einem annähernd vollständigen Verzicht auf Investitionen.

Die ZRZ betreibt das weitverzweigte Campusnetz der TU Berlin und hat für eine Vielzahl von Softwareprodukten Campusverträge abgeschlossen, so daß sie diese Softwarelizenzen an TU-Einrichtungen zu günstigen Konditionen weitergeben kann

Die ZRZ ist mit der Durchführung des Computer Investitions Programm (CIP) beauftragt. In der Regel stehen dafür 0.5 Mio DM pro Jahr zur Verfügung. Ziel des CIP ist es, die Studierenden in die Lage zu versetzen, den sachgerechten Umgang mit Arbeitsplatzrechnern zu erlernen, um mit deren Hilfe Fragen und Probleme ihres jeweiligen Fachgebietes bearbeiten zu können. Mit dem CIP soll den Hochschulen die Möglichkeit geboten werden, die dafür notwendige Infrastruktur bereitzustellen.

Im Rahmen des vom Bund und vom Land geförderten CIP wurden im Berichtszeitraum sechs neue CIPPools (bis auf einen nur Ersatzbeschaffungen für veraltete Pools) installiert und zwar für den

  • Fachbereich Verkehrswesen und Angewandte Mechanik (FB 10) ein Server und 12 Arbeitsplätze
  • Fachbereich Wirtschaft und Management (FB 14) ein Server und 12 Arbeitsplätze
  • Fachbereich Verkehrswesen und Angewandte Mechanik (FB10) ein Server und 15 Arbeitsplätze
  • Fachbereich Chemie (FB 5) ein Server und 15 Arbeitsplätze
  • Fachbreich Maschinenbau und Produktionstechnik (FB 11) ein Server und 15 Arbeitsplätze
  • Fachbereich Elentrotechnik (FB 12) ein Server und 15 Arbeitsplätze
Die Technische Universität Berlin hat seit 1985 im Rahmen des CIP 48 Rechnerpools mit insgesamt mehr als 550 Arbeitsplätzen eingerichtet. Damit wurde ein mittlerer Versorgungsgrad von 1:70 erreicht (ein Arbeitsplatzrechner für 70 Studierende). Das von der DFG formulierte Ausbauziel liegt je nach Fächergruppe bei 1:14 bis 1:30.

Die ZRZ versucht im Rahmen ihrer Personalkapazität, alle Betreiber und Benutzer von Mikrorechnern in allen einschlägigen Fragen zu beraten. Die Folgekosten (z.B. Reparaturkosten) müssen von den Fachbereichen getragen werden, ohne daß eine Mittelverstärkung erfolgt. Nach Ablauf der Garantiezeit stellte sich in einigen Fällen heraus, daß die Reparaturkosten das Budget der betreibenden Einrichtung stark belasteten. Die ZRZ hat daher der Universitätsleitung ein zentrales Wartungskonzept vorgeschlagen und die Zuweisung von Mitteln beantragt, um die anfallenden Kosten zentral übernehmen zu können. In Anbetracht der angespannten Haushaltslage konnte dem Antrag nur zum Teil entsprochen werden.

Auch das Wissenschaftler-Arbeitsplatz (WAP)-Programm wird von der ZRZ durchgeführt. Im Rahmen des WAP werden Einrichtungen der Universität mit untereinander vernetzten und an das WOTAN-Netz angeschlossenen Wissenschaftler-Arbeitsplätzen ausgestattet. In der Regel stehen dafür 1.5 Mio DM pro Jahr zur Verfügung.

Die folgenden WAP-Cluster wurden im Berichtszeitraum eingerichtet und zwar für

  • den Fachbereich Bauwesen und Angewandte Geowissenschaften (FB 9) 10 Workstations
  • das Iwan-N.-Stranski-Institut und Max-Volmer-Institut (FB 5) 23 Workstations
  • den Fachbereich Maschinenbau und Produktionstechnik (FB 11) 19 Workstations
  • den Fachbereich Elektrotechnik (FB 9) 25 Workstations
  • das Institut für Prozeß- und Anlagentechnik und Institut für Energietechnik (FB 6) 20 Workstations
  • das Institut für Tragkonstruktion und wirtschaftliche Fertigung und das Institut für Ausbau- und Innenbauplanung (FB 8) 6 Workstations
  • das Institut für Arbeitswissenschaft (FB 11) 12 Workstations
Der PC-Saal konnte am 12. Februar 1996 sein 10-jähriges Bestehen feiern. Obwohl in dieser Zeitspanne das Angebot im Bereich der UNIX-Arbeitsplätze für Studierende erheblich ausgebaut wurde, ist die Nachfrage nach PCArbeitsplätzen auch im Berichtszeitraum weiter gestiegen. In dieser Zeit sind über 4100 neue Benutzererlaubnisse vergeben worden. Etwa 14.000 Benutzer (vorwiegend Studierende, aber auch TU-Mitarbeiter) sind zugelassen. Die Studierenden kommen aus allen Fachbereichen, wobei die Nachfrage unterschiedlich ist.

Die Nachfragesteigerung der ersten Jahre des Bestehens des PC-Saals hat sich in den letzten beiden Jahren nicht fortgesetzt. Ein wesentlicher Grund dafür liegt darin, daß bis zum Dezember 1995 eine erhebliche Zahl der PCs nicht unter der modernen Windows-Oberfläche betreibbar war. Die Gesamtbelegungszeit aller PCs pro Monat hat sich in der Vorlesungszeit bei über 11000 Stunden eingependelt. Dies bedeutet, daß die mittlere Belegungszeit aller PCs pro Arbeitstag bei 500 Stunden und mehr liegt.

Soweit es die personelle Besetzung gestattet, wird auch eine Softwareberatung angeboten. Infolge der Streichung von 4 Stellen für Studentische Hilfskräfte im Jahre 1995 und der Nichtbesetzung einer weiteren Stelle mußten die Öffnungszeiten des PC-Saales eingeschränkt werden.

Zur Unterstützung von Lehrveranstaltungen und Kursen werden 20 Benutzerarbeitsplätze angeboten. Die ZRZ bietet allen Fachbereichen an, diese 20 Benutzerarbeitsplätze in Blockzeiten für ihre Lehrveranstaltungen zu benutzen. Fachbereiche, in denen bisher kein CIPPool eingerichtet werden konnte, werden bevorzugt.

Schwerpunktmäßig für Studierende werden Benutzerarbeitsräume mit UNIX-Workstations und X-Terminals (70 Arbeitsplätze) zur Verfügung gestellt. Das Angebot ist von den Studierenden bestens angenommen worden. So hatten am Ende des Jahres 1995 rund 6800 Studierende eine gültigen Zulassung. Während der Öffungszeiten wird ein stark in Anspruch genommener Auskunfts-und Beratungsdienst angeboten.

Ein besonderer Arbeitsschwerpunkt war die Umstellung des Online-Informationssystems der ZRZ. Es verwendet nun die Technik des WWW und stellt den Benutzern der ZRZ ein zeitgemäßes System zur Information über die Dienstleistungen der ZRZ zur Verfügung. Die Konvertierung und Aktualisierung der Online-Information konnte zum Jahresende 1995 abgeschlossen werden.


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