TU Berlin - Rechenschaftsbericht des Präsidenten 1995/96

Kapitel 4 - Leistungsstand der Dienstleistungs- und Serviceeinrichtungen

4.3. Zentraleinrichtung Moderne Sprachen

Die mit einem AS-Beschluß vom Januar 93 eingeleitete Umstrukturierung des Lehrangebotes der Zentraleinrichtung Moderne Sprachen (ZEMS) ist inzwischen weitgehend abgeschlossen: In den Sprachen Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Russisch sowie Deutsch als Fremdsprache werden Kurse in allgemeiner Wissenschaftssprache, Kurse zur Vorbereitung auf Auslandsaufenthalte sowie Kurse in fachspezifischen und einzelfachübergreifenden Fachsprachen angeboten.

Das Angebot der ZEMS kann jedoch die Nachfrage der Studierenden bei weitem nicht befriedigen, zumal die Zahl der festen Mitarbeiter/innen nicht mehr erweitert werden konnte und in anderen Bereichen (Lehraufträge, Stellen für studentische Hilfskräfte) laufend Kürzungen vorgenommen werden mußten. Regelmäßig zu Semesterbeginn gab es deshalb Proteste von studentischer Seite, wobei gefordert wurde, ein ausreichendes Angebot bereitzustellen, damit die Studierenden ,an ihrer Universität" die für die Europamobilität erforderlichen Sprachkenntnisse erwerben könnten. Die ZEMS plant vor diesem Hintergrund die Einrichtung eines modernen multimedialen Sprachlernzentrums - an zentraler Stelle im renovierten TEL-Gebäude -, das mit Hilfe modernster Informations- und Kommunikationstechnologien mehr Möglichkeiten auch zum selbständigen Fremdsprachenlernen bereitstellen soll.

Die Zusammenarbeit mit den anderen Berliner und Brandenburger Hochschulen wurde intensiviert: Auf regionalen Arbeitstreffen der Fachgebiete Englisch, Französisch und Spanisch wurden Ausbildungs- und Prüfungsordnungen für das Hochschulzertifikat UNICERT abgestimmt. Dieses Zertifikat soll auf Grundlage einer bundesweit einheitlichen Rahmenordnung die Vergleichbarkeit erworbener Fremdsprachenkenntnisse gewährleisten. Im Bereich Spanisch wurde außerdem ein gemeinsames Projekt zur Beantragung bei der Europäischen Kommission verabredet. Im Bereich Deutsch als Fremdsprache wurden schließlich Prüfungsordnungen für die einzelnen Universitäten erarbeitet, die in Zukunft den Hochschulzugang ausländischer Studienbewerber neu regeln.

Die ZEMS hat auch im Berichtszeitraum ihre internationalen Aktivitäten weitergeführt: So fanden Begegnungsseminare mit Studierenden der Ecole Nationale Supérieure des Mines in St. Etienne (Frankreich), Exkursionen an die Universidad Politécnica in Quito (Ecuador), an die Universidad Politécnica und die Universidad Complutense in Madrid (Spanien), an das Politecnico di Milano (Italien) sowie an die Moscow State University of Civil Engineering (Rußland) statt. Diese wichtigen Begegnungen konnten aber nur mit erheblicher finanzieller Eigenbeteiligung durchgeführt werden, und es ist zu befürchten, daß sie weiteren Mittelkürzungen ganz zum Opfer fallen. Die Kooperation mit chinesischen Partnerhochschulen wurde weiter fortgesetzt. Im Frühjahr 1995 gab es mit Unterstützung des DAAD zum zweitenmal ein zentrales Fortbildungsseminar für chinesische Deutschdozenten aus ganz China. Dieses Seminar wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Fachdidaktiken, Fachbereich 2, organisiert und durchgeführt.