Kapitel 4 - Leistungsstand der Dienstleistungs- und Serviceeinrichtungen
Das Ausländerstudium an der TU BerlinDer vielleicht markanteste Ausdruck des bereits erreichten internationalen Profils der Technischen Universität ist die hohe Zahl ausländischer Studierender, die sich für ein Studium an der TU Berlin entschieden haben. Aufgrund der Sonderauswertung der 14. Sozialerhebung des Studentenwerks zur sozialen Situation der ausländischen Studierenden in Deutschland sind erstmals Vergleiche möglich, die insbesondere eines ganz deutlich machen: Die TU Berlin ist für ausländische Studierende im eigentlichen Sinn, d. h. für diejenigen, die zum Zweck der Studienaufnahme nach Deutschland gekommen sind, die mit Abstand attraktivste deutsche Hochschule. Während im Bundesdurchschnitt über 40% der ausländischen Studierenden sog. Bildungsinländer sind, also ein deutsches Abitur haben, ist diese Gruppe an der TU mit 25% deutlich kleiner. Von den Bildungsausländern an der TU Berlin kommt ein überdurchschnittlich hoher Prozentsatz aus den sog. Entwicklungsländern. Dies bedeutet allerdings auch, daß die bestehenden Beratungs- und Betreuungsangebote für diese Gruppe nicht nur fortgeführt, sondern verstärkt werden müssen, wenn dieses besondere Profil beibehalten werden soll. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß trotz einer Vielzahl von spezifischen Angeboten durch das Akademische Auslandsamt vor Studienbeginn und in der ersten Studienphase immer noch Betreuungslücken im Hauptstudium hinsichtlich berufs- und heimatlandorientierender Beratung vorhanden sind. In der derzeitigen Diskussion um den Studienstandort Deutschland sind eine Reihe von Problemfeldern beschrieben und Vorstellungen entwickelt worden, die auch für die TU Berlin von besonderer Bedeutung sind: Die strukturellen Besonderheiten des deutschen Universitätssystems sind nicht ausreichend transparent. Es fehlen klar strukturierte Anpassungen zu ausländischen Ausbildungssystemen, die ein Studium in Deutschland für ausländische Studieninteressenten im Vorfeld kalkulierbar machen. Brücken- oder Orientierungskurse könnten definierte Übergänge schaffen. Durch das nachlassende Interesse an Deutsch als 1. oder 2. Fremdsprache in der Schulausbildung wird die Sprachbarriere größer. Vielleicht könnten entsprechende englischsprachige Sommer-Schnupper-Kurse mit Spracherwerbsteilen Berührungsängste mindern. Ein attraktives EDV-gestütztes Informationssystem sollte die vorhandenen gedruckten Informationsmaterialien ergänzen. Dabei gilt in der Konkurrenz um Studieninteressenten aus Industrie- und Schwellenländern ein professionelles Design heutzutage als üblicher Standard. Insgesamt sollte nicht vergessen werden, daß der erfolgreiche und zufriedene Absolvent der beste Botschafter und sicherste Garant eines anhaltenden Interesses am Studium an der TU Berlin bleiben wird. Dies verpflichtet die Universität auch dazu, im Zusammenhang mit den Rahmenbedingungen des Aufenthaltes - beispielsweise bei aufenthaltsrechtlichen oder sozialen Fragestellungen - engagiert die Interessen ihrer ausländischen Studierenden zu vertreten.
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