[Kapitel 4]

[TU Berlin]


TU Berlin - Rechenschaftsbericht des Präsidenten 1995/96

Kapitel 4 - Leistungsstand der Dienstleistungs- und Serviceeinrichtungen


Die europäische Dimension an der TU Berlin

Im Zuge der Vollendung des EU-Binnenmarktes ist auch der Hochschulsektor tiefgreifenden Änderungsprozessen unterworfen. Angesichts des globalen Wettbewerbdrucks müssen sich die Mitgliedsländer der Europäischen Union um ein hohes Forschungs- und Qualifikationsniveau bemühen, um ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu sichern. Für die Technische Universität Berlin gilt deshalb, bestehende Aktivitäten in Forschung, Lehre und Weiterbildung sowie im Dienstleistungsbereich ständig zu verbessern und insbesondere im Hinblick auf eine Schärfung ihres europäischen Profils neue zukunftsweisende Aktionsfelder strategisch zu besetzen.

Als erster Schritt in diese Richtung ist von der Hochschulleitung eine ”Task Force Europa” eingerichtet worden, deren Mitglieder sich aus den Fachreferenten zusammensetzen, die mit Europa-Angelegenheiten befaßt sind. Diese Projektgruppe dient als zentraler Ort, an dem konzeptionell zu Fragen der Stärkung des Europa-Profils der Technischen Universität Berlin gearbeitet wird und an dem Empfehlungen für Grundsatzentscheidungen der Universitätsgremien entwickelt werden. Eine besondere Rolle spielt in diesem Kontext das Auslandsstudium. Hier geht es darum, ein europabezogenes Qualifikationsangebot bereitzustellen.

1995/96 gab es an der Technischen Universität Berlin 48 Erasmus-Netze und 10 Direktaustauschprogramme mit europäischen Hochschulen, an denen ca. 300 Studierende der Technischen Universität Berlin teilnahmen. Betrachtet man die Verteilung nach Zielländern, so ergibt sich, daß Großbritannien und Frankreich weiterhin bevorzugt werden und erst mit Abstand andere Länder gewählt werden. Allerdings haben sowohl die Anzahl der Partnerhochschulen und auch die Studentenflüsse in Richtung Südeuropa (Spanien, Italien) in den letzten Jahren zugenommen. Die Struktur der fachspezifischen Beteiligung am Auslandsstudium hat sich nur geringfügig verändert. Zwar liegt die Beteiligungsrate der Natur- und Ingenieurwissenschaften weiterhin hinter der der Wirtschafts- und Geisteswissenschaften, doch nimmt auch hier die Zahl derjenigen zu, die ein Auslandsstudium wahrnehmen.

Der Prozentsatz weiblicher Teilnehmer ist am höchsten in den Geisteswissenschaften, während Frauen in den Wirtschaftswissenschaften sowie in den naturwissenschaftlichen und technischen Fächern unterrepräsentiert sind. In diesen Bereichen sollen zusätzliche Maßnahmen angeboten werden, wie verbesserte Information und Beratung und besondere Auswahlverfahren, um Frauen die Möglichkeit zu geben, mit ihren Kommilitonen zu konkurrieren.

Im Rahmen des Erasmusprogramms hat die Studentenmobilität bisher den größten Stellenwert gehabt. Dozentenmobilität, Teilnahme an Intensivprogrammen und die Möglichkeiten der Lehrplanentwicklung sind eher zurückhaltend genutzt worden.


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