Rechenschaftsbericht 1997/98

3.2 Berufliche Reintegration ausländischer Absolventinnen und Absolventen

Alle Maßnahmen in diesem Aufgabengebiet dienen dazu, Studierenden und Absolventinnen und Absolventen aus Entwicklungs­ und Schwellenländern Unterstützung bei der Orientierung und beim beruflichen Einstieg im Heimatland zu bieten. Für die bereits zu Hause tätigen Absolventinnen und Absolventen sollen internationale Seminare in Berlin und Kooperationsseminare im Ausland die Möglichkeit schaffen, Know­how zu transferieren, das Kontaktnetz zu intensivieren und Perspektiven für die Kooperation zu öffnen.

Die Maßnahmen wurden bis 1997 von der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Berlin gefördert. Die Regierung des Landes Berlin wollte die Förderung ab 1998 einstellen. Durch einen Beschluß des Abgeordnetenhauses wurde die Förderung durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft und Betriebe für 1998 teilweise sichergestellt, ab 1999 weitgehend.

Berufsstart im Heimatland

Das Angebot richtet sich an fortgeschrittene Studierende und junge Absolventinnen und Absolventen aus Entwicklungs­ und Schwellenländern. Seminare informieren über berufliche Möglichkeiten in den Heimatländern und vermitteln studienergänzende Qualifikationen, die die Reintegration und den Berufsstart erleichtern. Die Programme orientieren sich an den Anforderungen der Berufspraxis von Ingenieurinnen und Ingenieuren. Daher wirken neben universitären Lehrkräften vor allem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Wirtschaftsunternehmen, Consultingfirmen und Institutionen der internationalen Zusammenarbeit mit.

Im Berichtsjahr wurden ein vierwöchiges und ein dreiwöchiges Summer­School­Programm mit den Schwerpunkten "Betriebs­ und Projektmanagement in Entwicklungsländern" und "Projektplanung in Entwicklungsländern" durchgeführt, an denen insgesamt 61 junge Fachkräfte teilnahmen.

An drei Kurzseminaren zu den Themen Bewerbungstraining und Berufsstart sowie Existenzgründung nahmen insgesamt ca. 60 junge Fachkräfte teil. Außerdem wurden im Berichtszeitraum etwa 50 Absolventinnen und Absolventen über Möglichkeiten des Berufseinstiegs und der Reintegrationsförderung individuell beraten. Im Rahmen des Asien­Pazifik­Tages im Oktober 1997 wurden an der TU Berlin Seminare für Studierende zu beruflichen Perspektiven in Asien organisiert und Begegnungsforen geschaffen, um mit Vertretern der Wirtschaft Kontakte für eine spätere Tätigkeit in asiatischen Ländern aufzunehmen.

Internationale Seminare in Berlin und Kooperationsseminare im Ausland

Nachkontaktseminare in Berlin und in den Heimatländern der Absolventinnen und Absolventen greifen aktuelle und zukunftsträchtige Themen auf. Indem sie konkrete Möglichkeiten der wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und technischen Zusammenarbeit identifizieren, tragen sie zum Wissensund Technologietransfer bei. Zudem werden Kooperationen initiiert oder ausgebaut. Dabei geht es sowohl um den Austausch Berliner Einrichtungen mit Institutionen der Entwicklungs­ und Schwellenländer als auch um die Förderung der Süd­Süd­Zusammenarbeit.

Am internationalen Seminar 1997 mit dem Themenschwerpunkt "Transport und Verkehr" nahmen 26 Absolventinnen und Absolventen aus 14 Ländern teil. Neben der inhaltlichen Mitwirkung durch eigene Vorträge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist das Interesse auch dadurch bekundet, daß die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst ihre Flugkosten nach Berlin tragen müssen.

Kooperationsseminare im Ausland gehen gezielt auf Problemstellungen der jeweiligen Region ein. Sie greifen meist Fragen der Forschungs­ und Technologiekooperation, der industriellen Kooperation und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit auf. Im Herbst 1997 fand in Tunis/Tunesien das erste Kooperationsseminar für Absolventinnen und Absolventen der TU Berlin in Nordafrika und Palästina zum Thema: "Umwelttechnik im privaten und öffentlichen Sektor" statt. Die Organisation wurde gemeinsam vom tunesischen Absolventenverein und Außenbeziehungen der TU Berlin getragen.