Frauenförderung TU Berlin

Rechenschaftsbericht 1997/98


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1. Frauenanteil in den Aufgabenbereichen der Universität

Frauenanteil zu niedrig

In allen anspruchsvolleren Aufgabenbereichen der Universität liegt der Frauenanteil deutlich niedriger als es dem Anteil der Frauen an der Bevölkerung entspricht. Für die Studierenden sind die entsprechenden Zahlen oben im Kapitel Lehre genannt und kommentiert worden.

Bericht der zentralen Frauenbeauftragten

Für die anderen Bereiche hat die Zentrale Frauenbeauftragte 1998 in ihrem Arbeitsbericht für die Jahre 1995­1997 Zahlenmaterial zusammengestellt. Zentrale Feststellungen dieses Berichtes seien hier zusammengefaßt.

Professorinnen

Der prozentuale Anteil von Frauen auf Professuren ist im Zeitraum 1995­1997 zwar auf 6,2% gestiegen, gleichzeitig sank die reale Zahl jedoch von 32 auf 29. Die prozentuale Erhöhung ist somit lediglich ein Effekt der Nichtbesetzung frei gewordener Professuren. 12 der 29 Professorinnen haben eine C 2­Professur inne, 11 eine C 3­Professur und lediglich sechs eine C 4­Professur.

50% der an der Universität tätigen Professorinnen (15) sind am Fachbereich Erziehungswissenschaften beschäftigt. An 9 der 15 Fachbereiche der Universität gibt es keine Professorin.

wissenschaftliche Assistentinnen, Oberassistentinnen

Der Anteil von Frauen an den besetzten Stellen für wissenschaftliche Assistentinnen und Assistenten (C 1) ist im Zeitraum von 1994 auf 1997 von 37,6% auf 32% zurückgegangen. Dabei wurden von den in 1997 insgesamt 38 mit Frauen besetzten Stellen 15 Stellen aus dem "Sonderprogramm zur Förderung von Frauen in den Wissenschaften" finanziert. Von den 1997 insgesamt vier als Oberassistentinnen/Oberingenieurinnen beschäftigten Frauen ­ bei insgesamt 30 Oberassistentinnen und ­assistenten bzw. Oberingenieurinnen und ­ingenieuren ­ wurden zwei aus dem Sonderprogramm finanziert.

wissenschaftliche Mitarbeiterinnen

Der Anteil der Frauen an den Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der in den Jahren 1994­1996 prozentual leicht angestiegen war, ist 1997 von 26 % auf 25,4 % leicht zurückgegangen.

Promotionen, Habilitationen

Der Frauenanteil an den Promotionen ist nach dem Höchststand von 21,9% in den Jahren 1995 und 1996 wieder auf 17,4% zurückgegangen. Der Anteil an den Habilitationen liegt seit Jahren konstant bei etwa 20%. Im Jahre 1998 hat sich seit 1993 erstmals wieder eine Frau in den klassischen Naturwissenschaften (Chemie) habilitiert.

technische Dienste , Verwaltung

Der Frauenanteil in den Aufgabenbereichen Technische Dienstleistungen und Verwaltung hat sich von 1995 auf 1997 leicht erhöht, nämlich von 51,4% auf 53,5 %. Es ist dies jedoch ­ wie bei den Professorinnen ­ nicht auf eine erhöhte Einstellung von Mitarbeiterinnen zurückzuführen, sondern Folge des verstärkten Ausscheidens von Männern. Differenziert man die Beschäftigtenzahlen nach Laufbahnen, Besoldungs­ und Vergütungsstufen, so ergibt sich folgendes Bild: Bei den Beamtenlaufbahnen des mittleren Dienstes (A 5 ­ A 9 S) liegt der Frauenanteil bei 57,1%.

Im gehobenen Dienst (A 9 ­ A 13 S) dominieren Frauen mit 72,9% sogar sehr deutlich. Im höheren Dienst sind sie nur noch mit 17,5% vertreten, in der B­Besoldung gar nicht mehr.

Ähnlich die Situation bei den Angestellten: Während Frauen im Bereich der Vergütungsgruppen BAT X­IX 52,5% der besetzten Stellen innehaben, im Bereich der Vergütungsgruppen BAT VIII ­ Vc 82,5%, bei den Vergütungsgruppen Vb ­ III noch 46,8%, liegt der Frauenanteil bei den Positionen BAT IIa ­ I nur bei 21%.

männliche Fähigkeiten

Die zentrale Frauenbeauftragte hierzu: "Abgesehen von geschlechtsspezifischen Diskriminierungen ("Frauen können nicht führen") ist in diesem Bereich konkrete Frauenförderung schwierig, weil sie den Anforderungen des Tarifrechts und den darin verankerten Aufgabenbeschreibungen unterworfen ist, die sich häufig an vermeintlich männlichen Eigenschaften und Fähigkeiten orientieren und Frauen somit benachteiligen."


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