TU intern - Erstsemester-Special WS 2000/2001 - Leben

Studis privat: Leben und lernen in den eigenen vier Wänden


Unglaublich, aber wahr: Die besten Sachen findet man auf dem Müll. Das Sofa ist von der BSR-Sperrmüllzentrale an der Jannowitzbrücke. Es ist tannengrün. Manchmal schnappt es blitzschnell zu - dann wohnt Esther ein paar Tage in seinem Inneren. Das Sofa gibt ihr nur Waldmeisterbowle und Gummibärchen zum Überleben. Es ist mindestens so unberechenbar wie ein Minnesang-Seminar. Esther, 25 Jahre alt, ist gerade zwangsexmatrikuliert worden, weil sie einen Schein nicht vorzeigen konnte. Gemein! Dabei war sie bloß war mal wieder in ihrem vier Meter langen Sofa gefangen. Hicks.


Selbst ist der Student. Ein hängendes Stehpult - sowas gibt's nirgendwo im Laden. Hängt von der Decke wie eine Schaukel, ist aber ein seriöses Möbel. Hier wird nicht getobt, sondern gelernt. Dafür wurde der Akademiker sogar zum Hobbybastler und hat selbst Hand angelegt: Ketten kaufen, Bretter sägen, Löcher bohren, Decke dübeln. Lauter praktische Sachen hat der Fachmann für's Theoretische gemacht. Jetzt ist alles wie es sein soll: Gregor, 29 Jahre alt, kann sich beim Lesen im Stehen besser konzentrieren. Der Sitzball liegt jetzt einsam in der Ecke. Obwohl die Ketten beim Lesen immer rasseln, wird der Germanist es noch stehend zum Doktor bringen. Summa cum pede.


Leserbriefe

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