TU intern - Juni 2000 - Forschung
Vom Himmel bis ins Wasser
An der ersten Weltausstellung auf deutschem Boden ist auch
die TU Berlin mit sieben Projekten beteiligt. Neben der "Proteinstrukturfabrik"
und dem "Virtuellen Güterverkehrskonzept" bietet
die TU Berlin folgende Projekte:
Satelliten gegen Heuschrecken-Plagen
Mit Hilfe von Satelliten wollen Wissenschaftler der TU Berlin
Heuschrecken-Plagen bekämpfen. Vor allem Länder in Afrika
und Asien leiden regelmäßig unter verheerenden Insektenplagen,
die große Teile der Ernte und damit der Ernährungsgrundlage
vernichten. Als Frühwarnsystem sollen die Satelliten die
Brutstätten der Insekten lokalisieren. In Mauretanien wurde
zu diesem Zweck ein Heuschrecken-Zentrum errichtet. Das Projekt
wurde vom Institut für Geographie
der TU Berlin in Kooperation mit der Regierung von Mauretanien
und der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit
(GTZ) durchgeführt. Das Projekt "Satelliten gestützte
Schädlingskontrolle" ist auf der Expo 2000
im Themenpark-Ernährung (Halle 6) zu finden. In der Ausstellung
werden in einer multimedialen Inszenierung Fragen und Lösungsansätze
zum Thema Ernährung vermittelt. Der katalanische Künstler
und Szenograf Antoni Miralda konzipierte die Ausstellung zusammen
mit seinen Partnern Genevieve Marchais und Roger Parent von der
Gruppe ARRA aus Montreal.
Kontakt: Prof. Dr. Frithjof Voss, Institut für Geographie
der TU Berlin, Tel.: 314-2 21 48, Fax: -2 51 94; E-Mail: voss0739@mailszrz.zrz.tu-berlin.de.
Mobiles Solar-Café
Seit dem Wintersemester 1998/99 wird das dreisemestrige Praxisprojekt
"Solarenergie und zukunftsfähige Stadtentwicklung"
von der Zentraleinrichtung Kooperation der TU Berlin durchgeführt.
Es gehört zu dem Schwerpunkt Stadtökologie im Berliner Modell: Ausbildung für nachberufliche Arbeitsbereiche
(BANA). Ziel des Praxisprojektes ist es, Bürgerinnen und
Bürger, die im Rahmen der Lokalen Agenda 21
aktiv sind oder aktiv werden wollen, fachlich zum Thema "Regenerative
Energien im städtischen Umfeld" weiterzubilden. Dazu
gehört die Vermittlung von solartechnischem Basiswissen,
von technisch-naturwissenschaftlichen Grundlagen der Energieumwandlung,
von Kenntnissen über Energiepolitik und Energiewirtschaft,
Umweltpolitik und nachhaltige Stadtentwicklung, Planung und Management
sowie Computernutzung und Internet. In der ersten Phase wurde
ein "Mobiles Solar-Café" entwickelt, das inzwischen
mehrmals zur Öffentlichkeitsarbeit zum Thema "Nutzung
regenerativer Energiequellen" eingesetzt wurde. Zu den Unterstützern
gehören die ThermoLUX GmbH, Kempten/Allgäu, die GASAG
Berlin, die SOLARC Berlin und das Oberstufenzentrum Bautechnik
I, Berlin. Das Projekt wird im Deutschen Pavillon
vorgestellt.
Kontakt: Ulrike Strate-Schneider, Zentraleinrichtung Kooperation
der TU Berlin, Berliner Modell: Ausbildung für nachberufliche
Arbeitsbereiche - BANA, Tel: 314-2 20 34, E-Mail: strate@zek.tu-berlin.de.
Multimedia-Installation
Ebenfalls im Deutschen Pavillon vertreten ist die AG "Visuelle Kommunikation in der Landschaftsplanung"
des Fachgebiets Landschaftsplanung, insbesondere Landschaftspflege und Naturschutz
der TU Berlin. Die AG gestaltet im Eingangsbereich des Pavillons
eine Multimedia-Installation. Dabei werden Begriffe und Aussagen
zum Thema "Mensch und Umwelt" illustriert.
Kontakt: Dr.-Ing. Bernd Demuth oder Dipl.-Ing. Rainer Fünkner,
Institut für Landschaftsentwicklung der TU Berlin, Tel.:
314-2 78 51, Fax: -2 35 07, E-Mail: multimedia@lapla.de
TeleStudent
Das Projekt TeleStudent
zeigt neue Wege akademischen Lernens mit Hilfe von Multimedia
und Telekommunikation. TeleLernen, TeleGruppenarbeit und TeleKooperation
sind die Begriffe, die sowohl das Ziel als auch die Methoden dieses
Projektes umreißen. Neben der speziell für das Projekt
entwickelten "TeleStudent-Software" kamen auch Angebote
von in- und ausländischen Medienhäusern zum Einsatz.
Die Erfahrungen aus dem Projekt belegen, dass die Verwendung von
Bildungssoftware die noch immer von Druckerzeugnissen geprägte
Lernwelt der Hochschulen stark verändern wird. Auf der Expo
in Hannover sollen Erkenntnisse aus dem Entwicklungsprozess ebenso
wie die Ergebnisse des Projektes TeleStudent mit multimedialen
und telematischen Systemen präsentiert werden. Das Projekt
wurde von der Deutschen Telekom AG
finanziert.
Kontakt: Prof. Dr. phil. Wilfried Hendricks, Institut für Arbeitslehre
der TU Berlin, E-Mail: w.hendricks@tubkom.prz.tu-berlin.de,
Tel.: 314-7 34 66, Fax: -2 11 20, http://www.ibi.tu-berlin.de/PROJEKT/telestud/index.htm
Nachhaltiges Wassermanagement
Nicht nur in Hannover, auch in Berlin und Brandenburg finden Teile
der Expo 2000 statt. Eine der 46 dezentralen Anlaufstellen ist
in der Rummelsburger Bucht zu finden: das Projekt "Nachhaltiges
Wassermanagement" des Interdisziplinären Forschungsverbunds Wasserforschung e.V.
Dieser Verbund ist an der TU Berlin angesiedelt. Das Projekt wird
im Rahmen von "Wasser in der Stadt", einer Gemeinschaftsausstellung
von Berliner Expo-Projekten, präsentiert. In der von den
Berliner Wasserbetrieben gesponserten Ausstellung wird die Vielfalt
der Nutzung von Wasser und die sich hierdurch ergebenden Nutzungskonflikte
thematisiert. Darüber hinaus wird ein Einblick in die Arbeitsweise
des Forschungsvorhabens "Nachhaltige Wassermanagement - Entwicklung eines Bewertungs- und Prüfsystems"
gegeben. In dem Forschungsvorhaben, an dem auch die Technische
Universität Berlin mit einzelnen Partnern beteiligt ist,
wird derzeit ein Verfahren entwickelt, das wasserwirtschaftliche
Akteure bei der Entscheidungsfindung und Bewertung wasserwirtschaftlicher
Planungen unterstützen soll.
Ort: Expo-Projekt "Wasser in der Stadt", Werkstattgebäude
der ehemaligen Glashütte auf Alt-Stralau, Alt-Stralau 63-67,
10245 Berlin, vom 1. Juni bis 31. Oktober 2000 täglich außer
montags 10.00 bis 19.00 Uhr
Kontakt: Dr.-Ing. F. Bodo Weigert, Geschäftsführer des
Interdisziplinären Forschungsverbunds Wasserforschung e.
V., Tel.: 315-0 82 20/ 2 21, Fax: -0 82 22.
Christian Hohlfeld
Leserbriefe
|