TU intern - Juli 2001 - Aktuelles

Die TU Berlin als Ideenschmiede

Preise über Preise für Existenzgründer aus der Universität


TU-Unternehmensgründer im Preisrausch: Christian Scheler, Ben Dawies, Franz Theuring, Frank Eßmann, Hansgeorg Rasch, Johann Salnikow, Martin Brause, Rico Berger, Nicolas Grammel von der Proteome Factory AG (v.l.n.r.) und ActionoDrug Pharmaceuticals GmbH wurden mit dem TU-Unternehmensgründerpreis ausgezeichnet

Die TU Berlin ist die Ideenschmiede Berlins. Diesen Namen hat sie sich nicht selber zugelegt, er wurde ihr im Rahmen eines Sonderpreises, den sie erhalten hat, zuteil. Und tatsächlich: Liest man die Pressemitteilungen verschiedener Gründerwettbewerbe und Gründerpreise hat man den Eindruck, dass sich die TU Berlin zurzeit im Gründerrausch befindet. TU-Absolventen haben nicht nur beim Businessplan-Wettbewerb alles, was an Preisen vergeben wurde, eingesammelt. Auch im eigenen Haus gibt es nun einen Gründerpreis, der das Engagement der Existenzgründer auszeichnet - Preise überall!

Die Firma ActinoDrug und die Proteome Factory haben vieles gemeinsam. Beide Unternehmen wurden von TU-Absolventen gegründet, beide Firmen sind im Bereich der Biotechnologie tätig, und beide Firmen sind Preisträger des TU-Unternehmensgründerpreises, der am 10. Juli erstmals vergeben wurde. Stifter des Preises ist die Technologie Coaching Center GmbH (TCC), die gemeinsam mit der Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V. den mit 10000 DM dotierten Preis für herausragende technologische oder innovative Gründungsvorhaben aus allen wissenschaftlichen Bereichen der TU Berlin auslobt.

Eingereicht werden konnten sowohl ausgearbeitete Unternehmenskonzepte als auch im vergangenen Jahr realisierte Gründungen. Die Jury, die sich aus Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammensetzte, hat sich in diesem Jahr für zwei Preisträger entschieden und den beiden Biotechnologieunternehmen den Zuschlag erteilt.

Dr. Ulrich Keller, Dr. Rico Berger, Dr. Frank Pfennig, Dr. Nicolas Grammel und Dr. Florian Schauwecker von Actino Drug Pharmaceuticals haben ihr erstes Jahr als Unternehmer bereits hinter sich. Im Juni 2000 haben sie ihre Firma offiziell gegründet und sind mit ihren Geschäftsräumen mittlerweile ins Biotechnologiezentrum Hennigsdorf (Brandenburg) gezogen. Die sieben promovierten Wissenschaftler kommen alle vom Max-Volmer-Institut für Biophysikalische Chemie und Biochemie der TU Berlin. ActinoDrug ist in der Lage, Grundbausteine natürlicher Wirkstoffe mit biotechnologischen Methoden neu zu verknüpfen und hilft somit der Pharmaindustrie bei der ständigen Suche nach neuen Wirkstoffen. Auch Auftragsforschung soll in dem Unternehmen durchgeführt werden.


Proteine auf einem gallertartigen Trägermaterial aufgetrennt - mit dieser Untersuchungsmethode will die Proteome Factory neue Zielmoleküle gegen Krankheiten finden

Die Proteome Factory AG will neue Zielmoleküle, so genannte drug targets, für Volkskrankheiten wie Krebs und Alzheimer entdecken, um die Entwicklung neuartiger Arzneimittel zu ermöglichen. Das siebenköpfige Team um Dr. Christian Scheler, Dr. Martin Krause und Prof. Dr. Johann Salnikow, ebenfalls vom Max-Volmer-Institut, kann durch seine Arbeit Ergebnisse erzielen, die vor kurzer Zeit noch undenkbar erschienen, und möchte sich somit ebenfalls zu einem unverzichtbaren Partner der Pharmaindustrie entwickeln. Mitgründer sind außerdem noch Mediziner von der Charité. Zu den eingangs erwähnten Gemeinsamkeiten der beiden neugegründeten Firmen kommt noch eine weitere hinzu. Beide Unternehmen haben bereits auf anderen Gründerwettbewerben Preise erhalten. ActinoDrug war Sieger des letztjährigen Businessplan-Wettbewerbs Berlin-Brandenburg (bpw) und hat beim diesjährigen Gründerwettbewerb StartUp auf Regionalebene ebenfalls den ersten Platz belegt. Die Gründer der Proteome Factory haben es ihren Kollegen gleichgetan und holten in diesem Jahr den ersten Preis beim bpw, der am 28. Juni vergeben wurde, nach Hause (s.a. "Viele Preise für TU-Absolventen und -Wissenschaftler"). Eines sei noch angefügt: Die Entscheidung der Jury des TU-Unternehmensgründerpreises fiel unabhängig vom Sieg der Proteome Factory beim Businessplan-Wettbewerb.

Bettina Klotz


Leserbriefe

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