Selbstbestimmung - Transparenz - Rationalität

Hochschullehrer - Liberale Mitte

Professor Norbert Miller (l.), neben Professor Jürgen Starnick (Liberale Mitte), kandidiert für den Akademischen Senat

Wenn im Januar 2003 die akademischen Gremien der TU neu gewählt werden, dann soll damit über die Zielrichtung der künftigen Entwicklung, aber auch über die Art des Umgangs mit Mangelsituationen, Engpässen, Entscheidungsvorbereitungen und politischem Druck entschieden werden.

Professor Hartmut Kenneweg, Liberale Mitte, kandidiert für das Konzil

Wir wissen, dass wir angesichts der dramatischen finanziellen Situation um harte Entscheidungen nicht herumkommen werden. Dieser Verantwortung wollen wir uns stellen und dabei Folgendes beachten:

  • Wir stehen dafür, dass diese Entscheidungen von und in der TU gefällt und ihr nicht von außen aufgezwungen werden. Gerade in schwierigen Situationen wollen wir die "Gläserne TU": Transparente Argumentation statt Kuhhandel mit Partikularinteressen in undurchsichtigen Kungelrunden. Als Glücksgriff der offenen Demokratie vermögen wir Kommissionen wie den "Wohlfahrtsausschuss" (EAP) nicht gerade anzusehen.
  • Weitere Kürzungen und Beschränkungen für die TU werden sich kaum vermeiden lassen. Sie sollen so gestaltet werden, dass die TU ein klares, geschärftes Profil behält oder gewinnt, dabei aber ihren universitären Charakter und Anspruch nicht gefährdet. Der Schwierigkeit der hier geforderten Gratwanderung sind wir uns bewusst.
  • Den Präsidenten der TU und mit ihm das gesamte Präsidium wollen wir loyal, dabei aber nicht unkritisch in den Gremien begleiten. Wir wissen, dass wir auf eine leistungsfähige (nicht unbedingt zentralisierte) Verwaltung angewiesen sind, aber wir vertreten auch die Auffassung, dass der administrative Bereich der TU zumindest proportional (unter Berücksichtigung der Ausgangslage eher überproportional) die Lasten aus Kürzungen und Beschränkungen mittragen muss.
  • Wettbewerb in Forschung und Lehre bürgt am ehesten für Qualität, anerkannte Leistungskriterien ermöglichen die objektive Bemessung von Leistungen, oder wenigstens stützen sie diese. Eine allzu differenzierte Aufgliederung und aufwändige Erhebung von Bemessungsindikatoren kann jedoch leicht zu Übertreibungen und Bürokratisierung führen, was man vermeiden sollte.
  • Wir sind Verfechter des Subsidiaritätsprinzips. Was in den Institutsräten beziehungsweise Fakultätsräten geregelt werden kann, das sollte auch dort, und zwar ohne "Gängelung von oben", geregelt werden.
  • Die stecken gebliebene Budgetierung muss fortgeführt werden, und zwar bis in die Fachgebietsebene, damit auch dem Verursacherprinzip Geltung verschafft wird: Leistungsträger sollen möglichst viel von ihren Leistungen profitieren, und Leistungsverweigerer sollen möglichst wenig aus dem nivellierenden Durchschnitt der höheren Ebene subventioniert werden.
  • Die Entwicklungsplanung für die Jahre 2003 bis 2008 wird die erste wichtige konkrete Entscheidung der neuen Wahlperiode sein. Das Profil einer Technischen (!) Universität (!) wird durch Ausgewogenheit zwischen Ingenieur-, Natur-, Planungs- und Geisteswissenschaften geprägt. Eine starke Verlagerung von Kapazitäten in Richtung Erziehungswissenschaften würde nach unserer Auffassung diese Ausgewogenheit zumindest wesentlich beeinträchtigen. Wir möchten diese Entwicklungsrichtung nicht unterstützen.
  • Die Liberale Mitte zeichnet sich dadurch aus, dass in ihr alle Statusgruppen zusammengefunden haben. Dies sorgt nicht nur für einen fruchtbaren Dialog, sondern auch für einen vernünftigen Interessenausgleich zwischen den Statusgruppen zum Nutzen der Universität, deren Wohl uns am Herzen liegt.

Wir bitten Sie, uns mit Ihrer Stimme zu unterstützen, sofern Sie mit unseren Positionen übereinstimmen. Hochschullehrer der Liberalen Mitte kandidieren für alle drei zentralen Gremien: den Akademischen Senat, das Konzil und das Kuratorium. Für das Kuratorium haben wir uns entschlossen, mit der Gruppe Unabhängige Hochschullehrer eine gemeinsame Gruppe zu bilden, die auf den obersten Plätzen alternierend besetzt wurde.

Prof. Dr. Jürgen Starnick
Prof. Dr. Hartmut Kenneweg
Prof. Dr. Norbert Miller


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