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Nr. 7-9, Juli 2003
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Deutschland wird älter - sind wir darauf eingerichtet?

25 Wissenschaftler aus den USA zu Gast am Berliner Zentrum Public Health

Lebensfreude durch Gesundheit im Alter

Alle bedeutenden Industrieländer beobachten derzeit eine Veränderung ihrer Bevölkerungsstruktur mit einer Zunahme älterer und alter Bürgerinnen und Bürger bei gleichzeitig geringer werdender Anzahl der Kinder. Daraus ergeben sich neue gesellschaftliche Herausforderungen, insbesondere für die Systeme der sozialen Sicherung. Unter der Überschrift Challenges of Demographics lud die Fulbright-Kommission 25 US-amerikanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu ihrem jährlich stattfindenden German Studies Seminar nach Deutschland ein. Ziel war es, den Teilnehmenden durch den Dialog mit führenden Experten einen Überblick über den aktuellen Stand der Diskussion in Deutschland zu den Folgen der demographischen Entwicklung in wesentlichen Gesellschaftsbereichen wie Arbeit, Rente, Soziales und Gesundheit sowie Bildung zu verschaffen.

Beteiligt an dem dreiwöchigen Programm waren neben dem Berliner Zentrum Public Health (BZPH) unter anderen das Max-Planck-Institut für Demographische Forschung, das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, die Deutsche Gesellschaft für auswärtige Politik, das Bundesministerium des Inneren, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Die Teilnehmer, überwiegend Professoren amerikanischer Universitäten, informierten sich am Berliner Zentrum Public Health, das zu mehr als 50 Prozent von der TU Berlin getragen wird, über die Zusammenhänge von Alter, Geschlecht und Gesundheit sowie über die TU Berlin allgemein, die Situation von Public Health in Deutschland und die Weiterbildungsstudiengänge Public Health/Gesundheitswissenschaften und Master of Science in Epidemiology.

Die TU-Vizepräsidentin Professor Luciënne Blessing wurde besonders nach der finanziellen Situation der Hochschulen und dem Umgang der TU Berlin mit den jetzt zu erwartenden Kürzungen gefragt.

Der Entwicklungsgrad von Public Health in Deutschland, das erst seit Anfang der 90er-Jahre in Deutschland als akademisches Fach existiert, wurde von den amerikanischen Experten besonders im Vergleich zu Einrichtungen in den USA mit weitaus umfangreicherer personeller und finanzieller Ausstattung als sehr positiv bewertet, ebenso das Engagement von Lehrenden und Studierenden in den einschlägigen Studiengängen.

Auf besonderes Interesse stieß das Referat von Dr. Bärbel-Maria Kurth, Sprecherin des Interdisziplinären Forschungsverbundes Epidemiologie EpiBerlin am BZPH und am Robert-Koch-Institut zuständig für die Gesundheitsberichterstattung. Sie berichtete aus dem Bundes-Gesundheitssurvey - einer epidemiologischen Querschnittsstudie auf der Basis einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Wohnbevölkerung zur Bevölkerungsgesundheit - und anderen Datenquellen der Gesundheitsberichterstattung. Inhaltliche, besonders aber methodische Fragen zur Durchführung von Gesundheitssurveys prägten die Diskussion.

Bei einem anschließenden gemeinsamen Essen konnten nochmals viele Fragen vertieft und interessante Kontakte geknüpft werden. Möglicherweise wird der eine oder andere in eine engere Kooperation münden.

Dr. Monika Huber,
Leiterin BZPH

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