Frauen der ersten Stunde
Mitbegründerinnen verabschieden sich
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Renate Fuchs |
Feministische Wissenschaft wurde hier als der andere Blick begriffen,
die andere Fragestellung, die als verdrängte oder noch nicht
wahrgenommene Aspekte erst zur ganzheitlichen Erfassung der Wirklichkeit
führen." So charakterisierte TU-Vizepräsidentin Ulrike
Strate die Arbeitsstelle sozial-, kultur- und erziehungswissenschaftliche
Frauen- und Geschlechterforschung, als sie Mitte Juni drei der Mitbegründerinnen
dieser Institution in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedete:
die Professorinnen Renate Fuchs, Regine Reichwein und Christine
Kulke. Diese drei hatten mit Forschung, Lehre und vielen Aktivitäten
wesentlich dazu beigetragen, dass die Arbeitsstelle in den vergangenen
20 Jahren immer wieder von sich reden machte. Es ging nicht nur
darum, Frauen in der Wissenschaft zu etablieren, sondern insbesondere
den forschenden Blick von Frauen als verschieden von dem der Männer
zu erkennen und als bereichernd zu begreifen. Manche internationale
Tagung, zum Beispiel "Mythos Frau" (1982) und "Frauen
und Macht" (1983) ist legendär geworden. Christine Kulke,
Professorin für Politik und Didaktik, Gastprofessorin in China
und Kurs-Direktorin am Inter-University Centre in Dubrovnik, zählte
das "Geschlechterverhältnis und politische Kultur"
zu ihren Schwerpunkten. Fragen nach Macht, Kritik, Rache und Selbstkritik
stellte der Forschungsschwerpunkt "feministische Wissenschaftsanalyse/Wissenschaftstheorie"
der Mathematikerin Regine Reichwein. Humanbiologin Renate Fuchs
schließlich beschäftigte sich über Jahrzehnte mit
dem Thema "Frauen und Gesundheit". Viele Jahre war sie
frauen- und hochschulpolitisch tätig und bekam als erste Frau
das Amt einer Vizepräsidentin der TU Berlin übertragen.
In Anerkennung ihrer Verdienste überreichte Ulrike Strate,
die sich selbst als "Gewächs der Arbeitsstelle" bezeichnete,
ihr die Goldene Ehrennadel der TU Berlin.
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