Was Anfängerinnen wissen müssen
Neues Mentoring-Programm hilft zukünftigen Professorinnen
Um Wissenschaftlerinnen, die eine Professur anstreben, bei ihrer
Laufbahnplanung zu unterstützen und sie auf Management- und
Führungsanforderungen im Hochschulbetrieb vorzubereiten, werden
die FU, die HU und die TU Berlin, voraussichtlich ab Wintersemester
2003/2004, gemeinsam ein Mentoring-Programm anbieten. Die dafür
im Juni neu eingerichtete Koordinierungsstelle ist während
der dreijährigen Modellphase, in der das Programm entwickelt
und an den Universitäten erprobt wird, an der TU Berlin angesiedelt
und der TU-Vizepräsidentin für wissenschaftliche Weiterbildung,
Ulrike Strate, zugeordnet.
Zielgruppe des Pilotprojektes sind Wissenschaftlerinnen in der
letzten Qualifikationsphase vor der Berufungsfähigkeit. "Noch
immer ist ein Bündel von Faktoren dafür verantwortlich,
dass Frauen so selten auf einer Professur zu finden sind",
meint Dorothea Jansen, die das neue Programm entwickelt. "Begabte
Frauen werden oftmals weniger zu einer Karriere in der Wissenschaft
ermutigt als Männer und finden für ihre Laufbahnplanung
weniger persönliche Unterstützung. Hinzu kommen die erheblichen
beruflichen und finanziellen Unsicherheiten, die mit den langen
akademischen Qualifizierungswegen verbunden sind." Das Mentoring-Programm,
auf drei Säulen basierend, soll diese Situation nun nachhaltig
ändern.
"Mentoring ist das Eingehen einer persönlichen Förderbeziehung.
Beim klassischen One-to-one-Mentoring unterstützt und berät
der Mentor beziehungsweise die Mentorin - in diesem Fall ein Professor
oder eine Professorin - die Mentee bei der Karriereplanung und fördert
ihre wissenschaftliche und persönliche Entwicklung. Sie oder
er vermitteln der Mentee die "Spielregeln" des Wissenschaftsbetriebs,
das so kaum in Büchern steht.
Die zweite Säule des Programms sind spezielle Qualifikationsseminare
für die Wissenschaftlerinnen. Diese sollen sie einerseits bei
der individuellen Karriereplanung und bei der Entwicklung von Bewerbungsstrategien
für Berufungsverfahren unterstützen. Andererseits wird
es um die Weiterentwicklung der Führungs- und Managementqualifikationen
gehen, die für eine Professur erforderlich sind, und um die
Kunst der erfolgreichen Drittmitteleinwerbung. "Wir wollen
gerade auch die überfachlichen und strategischen Kompetenzen
stärken", meint die Projektkoordinatorin Dorothea Jansen.
Die dritte Säule sollen schließlich der Aufbau eines
Wissenschaftlerinnen-Netzwerks und das gezielte Networking mit Persönlichkeiten
aus der Wissenschaft und aus wissenschaftspolitisch relevanten Institutionen
und Organisationen bilden.
Luise Gunga
Dorothea
Jansen hat Literaturwissenschaft, Philosophie, Psychologie
sowie Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin
studiert. Sie hat als Projektleiterin und Projektentwicklerin
bei der Europäischen
Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF)
Erfahrung mit Mentoring-Programmen für den weiblichen
Führungsnachwuchs gesammelt. Seit Juni 2003 ist sie,
zunächst für die dreijährige Modellphase des
Projektes, Wissenschaftliche Koordinatorin des hochschulübergreifenden
Mentoring-Programms der Freien Universität, der Humboldt-Universität
zu Berlin und der Technischen Universität Berlin.
luga
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