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Nr. 7-9, Juli 2003
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Europas Meerestechniker arbeiten eng zusammen: OPTIMISTIC Summer School

Eine internationale Gruppe junger Forschender traf sich in Berlin

Auch wenn an den Berliner Universitäten zur Zeit eher Pessimismus vorherrscht, fand an der TU Berlin eine einwöchige Fortbildung zum Thema Optimierung unter dem Akronym "Optimistic" statt: eine Veranstaltung des Instituts für Land- und Seeverkehr der Fakultät V, Verkehrs- und Maschinensysteme, standesgemäß auf einer Insel, der Schleuseninsel, und auf dem Severingelände. Die Summer School, deren voller Titel "Optimization in Marine Design" lautete, sollte in die formalen Methoden des Optimierens komplexer Systeme einführen. Dabei stand der Entwurf maritimer Systeme - wie Schiffe, Offshore-Strukturen, Segelyachten et cetera - im Vordergrund der Anwendungen. Zehn Experten aus Frankreich, Großbritannien, Italien, Russland und Deutschland stellten hochaktuelle Verfahren wie genetische Algorithmen, neuronale Netze, parametrische Modelliertechniken und globale Suchverfahren vor, mit deren Hilfe sich sowohl der Entwurfsprozess als auch das entstehende Produkt wesentlich verbessern lassen. Beispielsweise ließe sich damit der Energiebedarf eines Schiffes verringern oder die Einsatzgrenze einer Plattform im Seegang erweitern.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Summer-School waren zumeist junge Forschende aus ganz Europa mit Forschungs- und Arbeitsschwerpunkt in der Schiffs- und Meerestechnik. Auch Diplomanden und Doktoranden des Studiengangs Verkehrswesen der TU Berlin ließen sich die Chance nicht entgehen, eine intensive Studienwoche dem Thema Optimierung zu widmen. Mit über 60 Personen war die Sommerschule stärker besucht, als von den Organisatoren - Dr.-Ing. Lothar Birk, Leiter des Fachgebiets "Dynamik maritimer Systeme", und Dr.-Ing. Stefan Harries, Leiter des Fachgebiets "Entwurf und Betrieb maritimer Systeme" - zunächst erhofft. Den weitesten Weg hatte ein Teilnehmer aus Australien auf sich genommen. Den beschwerlichsten ein Teilnehmer, der mit dem Bus aus Litauen kam. Im maritimen Bereich ist es gute Tradition, dass Europäer in der Ausbildung eng zusammenarbeiten. So fand "Optimistic" unter der Schirmherrschaft der European Association of Universities in Marine Technology and Related Sciences (WEGEMT) statt, die vor 25 Jahren von der TU Berlin mitbegründet wurde.

Das Programm der Berliner Summer School "Optimistic" umfasste sowohl klassische Vorlesungen als auch Workshops im Computer Labor. "Die Teilnehmer sollten nicht nur die Theorie verstehen, sondern gleich die Chance der Umsetzung in die Praxis bekommen", so Lothar Birk, der zur Zeit als Visiting Professor an der University of Michigan lehrt. "Uns war es auch wichtig, dass alle Teilnehmer genügend Zeit hatten, sich kennen zu lernen, Kontakte zu knüpfen und sich in Berlin und an der TU Berlin wohl zu fühlen", wie Stefan Harries betont, der sich mit seinem Team neben der inhaltlichen Ausgestaltung auch um alle organisatorischen Details vor Ort kümmerte. Am Ende der Veranstaltung mussten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Gelernte in die Tat umsetzen: Für eine virtuelle Regatta war die schnellste Segelyacht mittels deterministischer und stochastischer Optimierungsmethoden zu entwerfen. - Für das Gewinnerteam gab es eine Flasche Champagner und für alle Grillwürstchen und Bier beim abschließenden Gartenfest, das die Vereinigung der Studenten der Schiffs- und Meerestechnik veranstaltete.

Dr.-Ing. Stefan Harries, Fakultät V,
Verkehrs- und Maschinensysteme

http://ranger.fb12.tu-berlin.de/OPTIMISTIC

 

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