Agenten im Dienste des Anwenders

Sun Microsystems stiftet Professur - Schlüsseltechnologien in der Telekommunikation

Im DAI-Labor arbeitet das Team um Sahin Albayrak (l.) mit modernsten Technologien und Endgeräten

Agenten, die im Verborgenen Informationen suchen und austauschen, bestimmen die Arbeit von TU-Professor Dr.-Ing. Sahin Albayrak, der Anfang des Jahres an die TU Berlin berufen wurde. Diese Agenten sind jedoch nicht aus Fleisch und Blut, sondern bestehen aus verschachtelten Zahlencodes. Es geht um so genannte Softwareagenten, die zum Beispiel Nachrichten oder niedrige Preise im Internet suchen. Warum solche Softwareagenten Schlüsseltechnologien in der Telekommunikation und bei betrieblichen Anwendungen sind, erzählt Professor Albayrak in seiner Antrittsvorlesung am 26. Juni 2003.

Mit der Vorlesung nimmt das neue Fachgebiet "Agententechnologien in betrieblichen Anwendungen und der Telekommunikation" offiziell den Lehrbetrieb auf. Gestiftet wurde die Professur vom Computer-Unternehmen Sun Microsystems.

Der 1958 in der Türkei geborene Sahin Albayrak ist in der TU Berlin kein Unbekannter: Der Informatiker leitet bereits seit zwölf Jahren das DAI-Labor der TU Berlin. Dort arbeiten über 60 Mitarbeiter, die fast vollständig über Forschungsprojekte mit Industrie, dem Bundesforschungsministerium (BMBF) und der EU finanziert werden. Die Maxime des Forschungslabors sowie des neuen Lehrstuhls ist die Integration von Forschung und Industrie. "Ziel unserer Forschung ist die Bereitstellung von Diensten, deren Nutzen für den Anwender sofort erkennbar und einsehbar ist. Dieser anwendernahe Ansatz macht unser Forschungsgebiet so attraktiv für Industriepartner, Mitarbeiter und Studierende", erklärt Professor Albayrak. Ein Beispiel sind vereinfachte Online-Buchungen von Urlaubsreisen, bei denen agentenbasierte Technologien die zeitraubende Suche übernehmen und Empfehlungen für den Nutzer geben. Das DAI-Labor hat eine Softwareplattform entwickelt, die die effiziente und effektive Entwicklung solcher Dienste und Anwendungen ermöglicht. Das "Beyond-3G-Testbed" beinhaltet alle zukünftig am Markt vertretenen mobilen Endgeräte, Zugangstechnologien und Netzwerkelemente. Der offizielle Startschuss für die Testumgebung wurde am 15. Mai zusammen mit den neuen Kooperationspartnern gegeben.

Das neue Fachgebiet bietet eine Reihe von Lehrveranstaltungen rund um das Thema Softwareagenten an. Interessierte Studierende haben die Möglichkeit, im Rahmen der zahlreichen Forschungsprojekte im DAI-Labor eine Diplomarbeit zu schreiben oder nach dem Studium eine Dissertation zu beginnen. "Studenten sind schon immer der Motor unserer Forschung gewesen. Die besten Ideen, die nachher zu großen Forschungsprojekten wurden, sind stets aus Lehrveranstaltungen entstanden", erzählt Professor Albayrak.

tui