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Nr. 6, Juni 2003
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Neues Modul für fachübergreifendes Studium entwickelt

Großer Andrang im Mellerowicz-Hörsaal: Wirtschaftler geben ihr Wissen fachübergreifend weiter

Nicht mehr als 100 Studierende wollte man zu der Veranstaltung zulassen. Ihre Besonderheit sollte nicht in der Masse untergehen. Die Vielzahl der Anfragen ließ jedoch bereits im Vorfeld erahnen, dass das Interesse trotz nachtschlafenden Beginns von 8.30 Uhr sehr groß sein dürfte. Am Gründonnerstag fanden sich denn auch um 8.15 Uhr rund 170 Studierwillige im Hörsaal ein. Die Fakultät VIII, Wirtschaft und Management, bietet ein extra für das fachübergreifende Studium entwickeltes Modul an, speziell für Studierende der Fakultäten I bis VII, ein interdisziplinäres Angebot der Wirtschaftswissenschaftler für die Geistes-, Natur- und Ingenieurwissenschaften.

Die Veranstaltung soll wesentliche Aspekte des betrieblichen Managements vermitteln. Neben einer Einführung in die Betriebswirtschaftslehre werden Grundlagen des Marketings, des Innovations- und Produktionsmanagements sowie der Logistik erläutert. Obwohl die Anbieter die Veranstaltung zusätzlich zu ihren Verpflichtungen durchführen, haben sie sich wegen des großen Andrangs entschieden, alle Studierenden, die sich in der ersten Semesterwoche beworben haben, zuzulassen, sodass sich die gesetzte Zahl auf 181 Studierende fast verdoppelt hat. Die Studierenden kommen aus allen Fakultäten, das Gros jedoch kommt aus den Fakultäten III, IV und V. Die Veranstaltung ist derzeit nur als reine Vorlesung konzipiert, geplant ist jedoch, in Zukunft auch einen Anteil zum selbstständigen Lernen anzubieten, wahrscheinlich durch Erhöhung von vier auf sechs Semesterwochenstunden.

Was ist ein fachübergreifendes Studium? Es soll Studierenden eine Kompetenz in einem ihnen "fremden" Wissensbereich vermitteln. Die Veranstaltungen sollen aber in wissenschaftlicher, methodischer oder berufspraktischer Hinsicht einen Bezug zum eigentlichen Studienfach aufweisen. In Zukunft sollen in allen Studienprüfungsordnungen 10 Prozent Wahlpflichtmodule aus dem überfachlichen Studium verankert werden.

Zuständig für die Betreuung des fachübergreifenden Studiums ist der "Arbeitskreis FüS" des Zentrums Technik und Gesellschaft der TU Berlin. Insbesondere in den Ingenieur- und Naturwissenschaften fehlen Lehrveranstaltungen mit fachübergreifendem Charakter. Um entsprechende Wahlpflichtmodule anbieten zu können, müssen im großen Umfang neue Lehrveranstaltungen entwickelt werden. Der Arbeitskreis beschloss ein Mustermodul als Ansporn zu initiieren, sich dieser umfänglichen Arbeit zu unterziehen. Es bot sich an, diese Musterveranstaltung aus der Fakultät VIII zu entwickeln, da Professor Helmut Baumgarten als Mitglied des Arbeitskreises als Motor fungieren konnte und wollte.

Hoffentlich wird dieses erfolgreiche Modul anderen Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern ein Ansporn sein, ebenfalls ein fachübergreifendes Modul zu entwickeln. Schön wäre es, wenn es in naher Zukunft ein Angebot aus den Natur-, Ingenieur- und Planungswissenschaften geben würde.

Susanne Teichmann,
Christian Butz

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