Leserbrief
Ein Artikel in der Rubrik "Damals" in der TU intern Nr. 12/2002 über den ersten Verkehrspolizisten in Berlin vor rund 100 Jahren und die Rarität von Ampeln in den Fünfzigerjahren regte unseren Leser, Dipl.-Ing. Herbert Limann, zur Darstellung der Geschichte der Ampel in Berlin an, die wir unseren Lesern (in gekürzter Fassung) nicht vorenthalten wollen:
1954 wurde die erste moderne Lichtsignalanlage Turm-/Ecke Stromstraße errichtet. Sie war mit allen 24 Knotenpunkten von Lichtsignalanlagen verbunden. Im gleichen Jahr wurden Mittel zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bereitgestellt. 1956 gingen die "Grüne Welle Bismarckstraße - Kaiserdamm" mit 10 Anlagen und die "Grüne Welle Schlossstrasse" mit sieben Anlagen in Betrieb. Zwei Jahre später kam die erste Fußgängeranforderungsanlage. An den 1957/58 entwickelten, noch heute gebräuchlichen Peitschenmasten und Fahrradsignalgebern war auch die TU Berlin beteiligt. Ende der Fünfzigerjahre gab es 101 Ampeln im Westteil Berlins, dem "Mekka" der "Lichtsignalregelung", das Besucher aus aller Welt anzog. Im Osten der Stadt begann die entsprechende Entwicklung erst 1964. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg war Berlin in Europa führend auf dem Gebiet der Lichtsignalregelung: 1924 wurde der Verkehrsturm auf dem Potsdamer Platz errichtet. 1926 legte man in Berlin die heute noch geltende Farbfolge Grün-Gelb-Rot amtlich fest, die erste "Grüne Welle" Europas gab es in der Friedrichstraße 1931, die ebenfalls erste europäische "verkehrsabhängige Signalsteuerung in der Bismarckstraße/ Leibnizstraße 1937. In meiner Diplomarbeit von 1957 war die Berechnung einer Lichtsignalanlage selbstverständlicher Bestandteil eines Verkehrsprojektes. Ampeln waren also wohl bekannt und wurden als notwendig erachtet.
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