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Nr. 6, Juni 2003
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Friedlieb-Ferdinand-Runge-Preis für drei TU-Professoren

Kultur-Tour quer durch Europa bieten die drei Geisteswissenschaftler ihren Studierenden seit dreißig Jahren: Volker Hunecke, Werner Dahlheim und Norbert Miller (v. l.)

"Ich habe den schönsten Beruf, den es gibt" sagt TU-Professor Werner Dahlheim von der Fakultät I Geisteswissenschaften und meint damit natürlich den Beruf des Professors. Und er tut einiges dafür, dass von der eigenen Leidenschaft für sein Fach möglichst viel auf die Studierenden übergeht. Dass dies in einer großen, anonymen Universität nicht immer einfach ist, davon können Professoren und Studierende gleichermaßen berichten. Werner Dahlheim hat mit seinen Kollegen, dem Historiker Volker Hunecke und dem Literaturwissenschaftler Norbert Miller, einen Weg gefunden, Begeisterung bei den Studierenden zu wecken. Seit dreißig Jahren unternehmen die drei Professoren regelmäßig in den Semesterferien Exkursionen mit den Studentinnen und Studenten und bringen ihnen auf diese Weise die Kultur und die Kunst Europas so nahe, wie man es in keinem Hörsaal schaffen könnte. Für diese besondere Art der Kunstvermittlung wurden sie mit dem "Friedlieb Ferdinand Runge-Preis für unkonventionelle Kunstvermittlung" ausgezeichnet, der durch die Stiftung Preußische Seehandlung vergeben wird. Am 19. Juni bekommen sie den mit 14.000 Euro dotierten Preis durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, überreicht.

Für den Preis, der alle zwei Jahre vergeben wird, wird jedes Mal ein anderer Juror bestellt, der die Auswahl eines oder mehrerer Preisträger übernimmt. In diesem Jahr übernahm der ehemalige Rektor des Wissenschaftskollegs zu Berlin, Prof. Dr. Wolf Lepenies, das Amt des Jurors und schlug die drei TU-Professoren vor. "Bei den genannten Exkursionen werden die Studierenden von ihren Professoren nicht nur wissenschaftlich gelenkt, sondern am Lenkrad der Busse von den Hochschullehrern auch selbst gesteuert. Das Bildungserlebnis der ,Grand Tour' ist für diese Studierenden keine Erinnerung an das ferne achtzehnte Jahrhundert, sondern eine mit Begeisterung erfahrene Realität der heutigen Zeit. Der durch die Künste gestiftete Zusammenhalt Europas wird von ihnen erlernt, erfahren und gemeinsam mit ihren Hochschullehrern erlebt", begründet Wolf Lepenies seine Entscheidung.

Die Frage nach der Verwendung des Preisgeldes liegt ja demnach auch schon auf der Hand - die nächste Exkursion zu einer ausgewählten Kulturstätte Europas wird im kommenden Jahr stattfinden.

Bettina Klotz

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