Umweltsiegel für die TU Berlin
Managementsystem steht - kommt jetzt die Zertifizierung?
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Auch die Gesundheitsfürsorge für die Beschäftigten gehört zum Managementsystem |
Umwelt- und Gesundheitsschutz ist für die TU Berlin schon seit 1995 ein Thema. Seitdem gibt es den Stabsbereich "Sicherheitstechnische Dienste und Umweltschutz" (SDU), ein Jahr später um den "Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz" erweitert. Jetzt ging die TU Berlin noch einen Schritt weiter: Sie entwickelte ein "Arbeits- und Umweltschutzmanagementsystem" (AUMS) und stellte kürzlich das notwendige Handbuch vor. Als Sahnehäubchen fehlt nun noch die Zertifizierung von der Industrie- und Handelskammer, ein Öko-Siegel für Betriebe, die auf allen Ebenen nach der ISO-Norm abreiten.
"Das würde einige Zehntausend Euro kosten, denn es müssen diverse unabhängige Gutachten erstellt werden", erklärt Herbert Sörje, Leiter der Abteilung Sicherheitstechnische Dienste. "Doch man könnte damit auch international viel Werbung machen." Als einzige in Deutschland hat sich bislang die TU Dresden nach der EU-Öko-Audit-Verordnung zertifizieren lassen.
Doch der Vorgang ist kompliziert und arbeitsaufwändig. Im Oktober 2001 begann die TU Berlin, die bereits vorhandenen Elemente im Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz übersichtlich darzustellen, systematisch in allen Bereichen zu entwickeln und zu überprüfen. Unterstützt wurde das Projekt von der Hochschul-Informationssystem GmbH (HIS).
Dabei geht es außer um den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz vornehmlich um Energiemanagement, ökologisches Bauen, umweltfreundliche Beschaffung, Gebäudetechnik und um die Beseitigung von sicherheitstechnischen Mängeln. In einem Arbeits- und Umweltschutzausschuss (AUSA) kommen die Fakultätsbeauftragten zusammen, der Kanzler, der Personalrat und verschiedene Berater. Ihre Berichte sind Grundlage für die Dokumentation der Schutzmaßnahmen.
"Wir haben - und das zeichnet die TU Berlin aus - hier nicht das Rad neu erfinden müssen", sagt Herbert Sörje nicht ohne Stolz. "Unser System wurde aus der Praxis heraus entwickelt. Die meisten anderen zertifizierten Universitäten mussten eine Arbeitsund Umweltschutzorganisation für das Zertifizierungsvorhaben erst schaffen."
Ende Juni soll über den Zertifizierungsantrag entschieden werden. "Wir arbeiten zwar auch ohne Zertifizierung umwelt- und gesundheitsfreundlich nach dem entwickelten System. Doch so ein Siegel könnten wir auch nach außen hängen!"
Patricia Pätzold
www.eco-campus.net
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