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Nr. 6, Juni 2003
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WiMis sollen schneller promovieren können

Die 3. Vizepräsidentin hat in ihrer einjährigen Amtszeit schon einige Ideen umgesetzt

 
  Ulrike Strate

Ulrike Strate ist seit Juni letzten Jahres als Vizepräsidentin zuständig für die wissenschaftliche Weiterbildung, den wissenschaftlichen Nachwuchs und die Lehrerbildung. Für TU intern zieht sie eine Zwischenbilanz.

Die Lehrerbildung hatte im letzen Jahr aufgrund der geplanten Ausbildungsreform einen gewichtigen Stellenwert. In Folge des Bologna-Prozesses soll nicht nur die Lehrerbildung modularisiert, es sollen auch Bachelor- und Masterabschlüsse möglichst schnell eingeführt werden. Die Position der TU Berlin zu den Vorstellungen des Bildungssenators zur Lehrerbildungsreform unterscheidet sich durchaus von derjenigen der anderen Universitäten: Der Akademische Senat hat explizit in seinem Beschluss vom Dezember 2002 die Reform der Lehrerbildung sowie die Modularisierung und die stärkere Einbeziehung des Praxisfeldes Schule in das Studium begrüßt. Er lehnt aber in einem entscheidenden Punkt das geplante Modell ab: Nach diesem Modell wäre Berlin das einzige Bundesland, in dem Lehrer schon mit einem Bachelor-Abschluss bis zur 10. Klasse unterrichten können.

LEHRERBILDUNG

Unabhängig davon, dass dies nach den Ergebnissen von PISA als ein falsches Signal im Rahmen der Bildungsreform gewertet wird, ist zu befürchten, dass so ausgebildete Lehrer in anderen Bundesländern schlechte beziehungsweise keine Chancen auf eine Anstellung haben. Weitere ungeklärte Fragen des Modellvorhabens betreffen kapazitäre Auswirkungen, Durchlässigkeit zwischen der Bachelor- und Masterphase, aber auch Aspekte des Kostenvolumens.

Die Bedenken der TU Berlin spiegeln sich mittlerweile zu einem nicht unerheblichen Maße auch in dem Meinungsbildungsprozess der Regierungskoalition wider. Eine Arbeitsgruppe der Regierungsparteien, die hier zur Klärung beitragen soll, spricht sich jetzt auch für ein verbindliches Bachelor- und Masterstudium für alle Lehramtsstudierenden aus. Noch ist keine Entscheidung im Abgeordnetenhaus gefallen. Dies ist dringend erforderlich. Viele Kolleginnen und Kollegen arbeiten längst in hochschulübergreifenden Arbeitsgruppen zur Modularisierung. Um hier den angeschobenen Reformprozess fortführen zu können, ist die parlamentarische Entscheidung über die gesetzlichen Rahmenbedingungen notwendig.

WISSENSCHAFTLICHER NACHWUCHS

Im Sommer 2002 habe ich die Ergebnisse der WM-Studie 2002 zur Arbeitssituation des Wissenschaftlichen Mittelbaus an der TU Berlin vorgestellt. Die Studie verdeutlicht, dass sowohl eine hohe Arbeitsbelastung, aber auch eine nicht ausreichende Betreuung dazu beitragen, dass ein hoher Prozentsatz des wissenschaftlichen Mittelbaus nicht in seiner Vertragslaufzeit promoviert. Zur Verbesserung dieser Situation wird auf zentraler Ebene unter anderem Folgendes umgesetzt:

  • ein Berichtswesen über die Anzahl, Themen und Dauer der Promotionen in den Fakultäten,
  • Dokumentation der Vertragslaufzeiten von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, um Abweichungen von einem Vollzeit-Fünfjahresvertrag entgegenzuwirken, die nicht vom AS genehmigt sind,
  • Erstellung einer Info-Broschüre "Promovieren an der TU Berlin" zum promotionsbezogenen Beratungs- und Serviceangebot der TU Berlin,
  • Hochschulübergreifendes Mentoring-Programm für Habilitandinnen mit dem Berufsziel Professorin, das gemeinsam von FU, HU und TU Berlin mit Unterstützung ihrer Zentralen Frauenbeauftragten getragen wird. Die Koordinatorin wird ab 1.6.2003 mit ihrer Aufgabe beginnen und ist mir zugeordnet.

Aufgrund der Ergebnisse der WM-Studie wurden die Fakultäten aufgefordert, entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitssituation des wissenschaftlichen Mittelbaus zu entwickeln, die zum Teil auch schon umgesetzt werden. Die Durchführung dieser Maßnahmen sowie ihr "Erfolg" sollen ebenfalls in regelmäßigen Abständen überprüft und in den entsprechenden Gremien diskutiert werden.

WISSENSCHAFTLICHE WEITERBILDUNG

Nach erfolgreicher Evaluation ist jetzt das wissenschaftliche Weiterbildungsangebot für das neu eingestellte wissenschaftliche Personal "Teaching for University's Best" als Dauerangebot implementiert worden. "TUB" dient der Steigerung der Qualität in der Lehre. Dieses Angebot soll bei Bedarf auch für Tutorinnen und Tutoren ausgebaut werden.

Weitere Angebote speziell für Promovierende sind in Planung. Hierbei wird auch geprüft, inwieweit Angebote des Weiterbildungsprogramms mit den derzeit geplanten "Postgraduate Schools" verzahnt werden können. Außerdem soll ein Graduiertenkolleg speziell für Frauen eingerichtet werden.

Ich bedanke mich bei allen, die mit dazu beigetragen haben, Ideen zu entwickeln und dazu, dass einige meiner Vorstellungen für meine Amtszeit umgesetzt werden konnten.

Ulrike Strate

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