Reise zurück in die Studentenzeit
Ihren ehemaligen Rektor haben sie schnell gefunden. "Ja, Herbert
Kölbel, an den Namen können wir uns noch erinnern",
kommt es unisono aus der Gruppe ehemaliger TU-Studierender. Das
Bild zeigt ein markantes Gesicht mit schwarzem Bart. Die, die jetzt
vor seinem Porträt im großen Sitzungssaal der TU Berlin
stehen, lernten ihn vor genau 40 Jahren kennen. Damals begannen
Karl-Victor von Schöning, Jörg Herzog, Hendrik Pontoppidan,
Richard Weyl, Lutz Lorenz und Peter Krumhauer ihr Maschinenbau-Studium
in Charlottenburg. Heute stehen die Ex-Kommilitonen mit ebenso viel
Neugierde in der TU Berlin wie damals. Zu ihrem 40-jährigen
Immatrikulationsjubiläum gratulierte auch der heutige Präsident
Professor Kurt Kutzler.
Im Gespräch mit dem "Jahrgang '63" standen - wie
sollte es in Berlin auch anders sein - die Hochschulpolitik und
die Kürzungspläne des Wissenschaftssenators im Mittelpunkt.
Die TU-Alumni zeigten sich sehr interessiert, liegt ihnen doch das
Wohl ihrer Alma Mater auch weiterhin am Herzen. Ihr anschließender
Spaziergang über den Campus wurde zu einer kurzweiligen Reise
zurück in die eigene Studentenzeit. Am Eckhaus des heutigen
Studentenwerks auf dem Südcampus werden die Lachmuskeln strapaziert.
"Hier war unser erstes Quartier", erinnern sie sich. Unter
fachkundiger Leitung von Karl Schwarz und organisiert vom nationalen
Alumniprogramm der TU Berlin geht es vorbei am fast verwachsenen
Releaux-Denkmal in Richtung Müller-Breslau-Straße. "Früher
wurde diese Gegend Slum genannt." Heute zeigen sich die Backsteinhäuser,
in denen so bekannte Professoren wie Riedel oder Schlesinger gewirkt
haben, liebevoll restauriert. Die Kommilitonen, die es unter anderem
zum Fachhochschulprofessor, leitenden VW-Mitarbeiter, Exportleiter
oder Firmendirektor brachten, verabschieden sich an diesem Oktoberabend
mit alten und frischen Erinnerungen von ihrer Universität,
die sie vor 40 Jahren das erste Mal betraten.
stt
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