Hinter diesem Preis steckt ein brillanter Kopf
Forschungspreis "Technische Kommunikation 2003" für
Holger Boche
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Entspannt nach der Preisverleihung:
Andreas Bernhardt, Vorstandsvorsitzender der Alcatel AG, Bundesjustizministerin
Brigitte Zypries, Preisträger Professor Holger Boche und
Professor Jürgen Mittelstraß, Vorsitzender des Kuratoriums
der Alcatel SEL Stiftung (v.l.) |
Für seine richtungweisenden wissenschaftlichen Leistungen
zur Verbesserung von Übertragungsqualität und Frequenzauslastung
in der Mobilkommunikation erhält Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. nat.
Holger Boche vom Institut für Telekommunikationssysteme der
Technischen Universität Berlin den diesjährigen Forschungspreis
"Technische Kommunikation 2003" der Alcatel SEL Stiftung
in Stuttgart.
Der Preis ist mit 20000 Euro dotiert und geht erstmals an einen
Berliner Wissenschaftler. Holger Boches Forschungen ermöglichen
einen höheren Datentransfer innerhalb der Mobilfunknetze -
ein Resultat von immensem volkswirtschaftlichem Nutzen. Denn je
mehr Informationen über das Mobilfunknetz übermittelt
werden, desto schneller haben sich die Investitionen der Netzbetreiber
- allein in Deutschland flossen 50 Milliarden Euro in die Frequenzvergabe
für den Aufbau des UMTS-Netzes - amortisiert.
Holger Boche entwickelt mathematische Modelle und überträgt
sie in die Bereiche Nachrichtentechnik und Informationstheorie.
Seine Weiterentwicklungen komplexer Gleichungssysteme sind wegweisend
bei der Verbesserung der Qualität und Auslastung von Mobilfunknetzen.
Bisher senden Mobilfunkantennen ihre Signale für einen bestimmten
Frequenzbereich in alle Richtungen gleichmäßig. Mehrantennensysteme
können ihre Signale in Richtung des tatsächlichen Aufenthaltsortes
der Teilnehmer in einer Funkzelle bündeln. Dies geschieht elektronisch,
ohne dass die Antennen bewegt werden müssen. Die Übertragungskapazität
wird deutlich gesteigert.
Holger Boche wurde 1966 in Schwedt/ Oder geboren. Er studierte
Elektrotechnik an der TU Dresden. Ein Begabtenstudium der Mathematik
und die Promotion in beiden Fächern 1994 und 1998 schlossen
sich an. 1997 übernahm er die Leitung der Abteilung "Breitband-Mobilfunknetze"
am damaligen Heinrich-Hertz-Institut in Berlin. Im Jahr 2002 wurde
er auf die Heinrich-Hertz-Professur für das Fachgebiet
Mobilkommunikation an die TU Berlin berufen. Boche ist zudem
Gründungsdirektor des Sino-German Mobile Communications Institute,
ein Gemeinschaftsprojekt der deutschen und chinesischen Forschungsministerien.
Der Preis wird seit 1980 jährlich für herausragende Forschungsleistungen
auf dem Gebiet "Mensch und Technik in Kommunikationssystemen"
verliehen.
Sybille Nitsche
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