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Nr. 11, November 2003
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Vorbereitung auf eine internationale Karriere

Eine Absolventin des Masterstudiengangs "Europawissenschaften" erzählt

Mittlerweile haben über 100 Absolventinnen und Absolventen in den letzten fünf Jahren ihren Master of European Studies, kurz M. E. S., gemacht. So lautet der akademische Titel, den die Teilnehmer des Postgraduierten-Studiengangs "Europawissenschaften" nach einem Studienjahr erhalten. Seine akademische Heimat hat der Studiengang im Zentrum für Staatswissenschaften und Staatspraxis, das von den drei Berliner Universitäten TU Berlin, HU Berlin und FU Berlin getragen wird. Es ist eine bunt gemischte Gruppe von Studierenden, die hier zusammenkommt. Sie haben ihr erstes Studium an den unterschiedlichsten Universitäten und in den verschiedensten Fächern im In- und Ausland absolviert. Jedes Jahr werden 20 bis 25 Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu dem Studium zugelassen.

Auch TU-Absolventin Nina Scholz hat seit Ende Oktober den Titel M. E. S. in der Tasche. Sie gehörte zum fünften Studienjahrgang, der kürzlich feierlich in der TU Berlin verabschiedet wurde. Nina Scholz, die im Jahr 2002 ihr Examen im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen abgeschlossen hatte, interessierte sich immer schon für Europa und für Fragen zur Europäischen Union. "Ich wollte mir eine Art Schwerpunkt schaffen in meinem Lebenslauf, und ein Jahr als Ausbildungszeitraum schien mir vertretbar. Außerdem wollte ich noch einen internationalen Abschluss machen", begründet die 28-jährige Wirtschaftsingenieurin ihre Motivation zum Studium der "Europawissenschaften". Die 5000 Euro Studiengebühr konnte sie über ein Stipendium finanzieren. Mittelpunkt auf dem Lehrplan dieses einen Jahres war vor allem der Europäische Konvent. Osterweiterung, die Einhaltung der Maastricht-Kriterien oder die zukünftigen föderalen Strukturen in Europa werden ebenso behandelt wie die zentrale Verantwortlichkeit für bestimmte Aufgaben, zum Beispiel in der Außenpolitik und der Terrorbekämpfung.

Insgesamt ein voll gepackter Stundenplan, der nicht mehr viel Spielraum für andere Dinge bietet. "Ich bin ja durch den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen schon einiges gewohnt und dachte mir, dass es eigentlich nicht mehr viel härter kommen könnte", sagt Nina Scholz, "aber das letzte Jahr hatte es in sich."

Auf eine europäische Karriere scheint Nina Scholz schon durch diverse Auslandsaufenthalte und Praktika bestens vorbereitet. "Das Studium hat mir darüber hinaus noch das passende Handwerkszeug gegeben", resümiert Nina Scholz. "Wir hatten hervorragende Dozenten, die in den verschiedensten europäischen Einrichtungen arbeiten und die uns Einblick in die unterschiedlichen Bereiche gaben."

Trotz guter Qualifikation wird sie es bei der jetzt laufenden Bewerbung zum Auswärtigen Dienst schwer haben. Rund 1700 Bewerber drängen sich hier auf wenige Plätze.

In diese Richtung geht auch ihre Kritik an dem Studium. "Beim Berufseinstieg wurden wir so ziemlich allein gelassen. Es gab keinerlei Hilfestellung." Dass sie europabezogen arbeiten möchte, steht auf jeden Fall fest. Wenn es beim Auswärtigen Amt nicht klappen sollte, dann bei Verbänden oder anderen Organisationen.

Bettina Klotz

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