"Ich mag jetzt sogar Schaltkreise"
Wie eine Schülerin über den Techno-Club zum Physikstudium
fand
Studieren? - Klar, aber was? Vielen fällt die Wahl recht schwer.
Ich wäre wahrscheinlich heute noch auf dem Studium-Such-Trip,
wenn ich nicht Ute getroffen hätte. Ute? Oh das muss ich erklären,
sie ist eine der Studentinnen, die beim Techno-Club
arbeiten.
In den meisten technisch-naturwissenschaftlichen Berufen arbeiten
auffällig wenig Frauen. Viele Mädchen entschließen
sich trotz ihrer Fähigkeiten nicht dazu, ein Studium in diesen
Bereichen aufzunehmen. Aus diesem Grund besuchen Studentinnen aus
eben diesen Fachbereichen Schülerinnen der Oberstufe in den
Schulen, um von ihren eigenen Erfahrungen zu berichten, Fragen zu
beantworten und sie dazu einzuladen, sich die TU Berlin von innen
anzuschauen. So steht es im Prospekt des Techno-Clubs.
Ich nahm also das Angebot an und schaute Studentinnen über
die Schulter, lernte so den Uni-Alltag kennen und fand heraus, wo
man sich die richtigen Informationen besorgt. Außerdem bekam
ich die Möglichkeit, schwierige Laborversuche selbst durchzuführen:
Ich bestimmte die Lichtgeschwindigkeit, arbeitete mit einem schwarzen
Strahler, erzeugte Blitze, übte mich im Umgang mit organischen
Substanzen und lernte ein paar Wanderwellen kennen.
Dabei quetschte ich Ingeneurinnen und Naturwissenschaftlerinnen
so lange aus, bis ich wusste, was Sache war.
Die Teilnahme an Aktionen des Techno-Clubs ist kostenlos. Die Vorteile
liegen auf der Hand. Es werden nicht nur Projekte und Diskussionsrunden
angeboten, sondern man kann auch alle Vorzüge des studentischen
Lebens nutzen, zum Beispiel die Bibliotheksausleihe.
Wenn ich heute zurückblicke, sehe ich erst, wie viel mir diese
Begegnung gebracht hat. Nicht nur, dass mir die Wahl des Studienfachs
erleichtert wurde, auch gehe ich inzwischen viel selbstverständlicher
an technische Dinge heran. Ich mag jetzt sogar Schaltkreise! Und
was ich studiere? Nun, Physik! ... natürlich an der TU Berlin!
Saskia Aßmann
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