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Nr. 11, November 2003
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100 Jahre Forschung auf der Insel

Die Wasserbauversuchsanstalt erinnert an ihre Gründung und Geschichte

Der große Tank für den Wasserumlauf auf der Schleuseninsel ist den Berlinern besser bekannt als "Rosa Röhre"

Seit 1968 grüßt der große Umlauftank UT2, besser bekannt als "Rosa Röhre", Passanten an der Straße des 17. Juni. Er hat die ehemalige Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffsbau (VWS) auch dem nichtwissenschaftlichen Publikum bekannt gemacht. Doch die Versuchsanstalt begann auf der Schleuseninsel schon viel früher, im Wasserbau, in der Schiffshydromechanik, der Meeres- und Umwelttechnik zu forschen, nämlich vor genau 100 Jahren. Am 22. November begeht sie nun feierlich dieses Jubeldatum mit einer öffentlichen Vortragsveranstaltung im Rahmen der diesjährigen Hauptversammlung der Schiffbautechnischen Gesellschaft (STG), freilich nicht ohne Wehmut. Ende 2001 musste das traditionsreiche Institut, das einige Jahre als Zentraleinrichtung auch zur Technischen Universität gehörte, geschlossen werden. Die Vortragenden wollen nicht als Historiker sprechen, sondern als Zeugen des Jahrhunderts, die über Jahrzehnte vor Ort mit den Problemen gerungen haben.

Viele der konkreten hydrodynamischen Aufgabenstellungen, die bis zum Ende behandelt wurden, haben schon die Mitarbeiter in der Gründungszeit beschäftigt: zum Beispiel der Sedimenttransport in strömenden Gewässern und Rohrleitungen, die Fahrt auf beschränkten Gewässern und die Wirkungsweise von Propellern oder die Wechselwirkungen zwischen Rümpfen und Propellern. "Wichtige Beiträge zur Lösung grundsätzlicher, konzeptioneller Probleme stammen gerade aus der letzten Zeit", berichtet Prof. Dr. Michael Schmiechen, einer der Organisatoren der Jubiläumsveranstaltung und lange Jahre stellvertretender Direktor der VWS. "Das ist kein Wunder, denn solche Beiträge sind nicht Ergebnisse von jugendlichem Sturm und Drang, sondern sie erwachsen aus jahrzehntelanger Erfahrung." Zu den rein schiffsbaulichen Aufgaben gehörte die Optimierung der Formen und der Antriebe von Verdrängungsschiffen und von schnellen Fahrzeugen, für deren Untersuchung noch 1993 der modernste Schleppwagen der Welt in Betrieb genommen werden konnte.

"Insbesondere möchten wir die TU-Öffentlichkeit und die Alumni einladen", sagt Michael Schmiechen, "denn viele werden einen engen Bezug zur VWS haben." Schon lange bevor die Versuchsanstalt im Jahre 1995 Teil der Technischen Universität Berlin wurde, gab es Verbindungen zur Technischen Hochschule Charlottenburg und später zur TU Berlin. Insbesondere waren die Kontakte zur früheren Abteilung Schiffstechnik und dem späteren Institut für Schiffs- und Meerestechnik immer sehr eng. Fast bis zu ihrem Ende war die VWS für viele Absolventen der TU Berlin die Stätte ihrer weiteren Qualifikation, die nicht selten mit einem Vortrag vor der STG oder sogar mit der Promotion abschloss. Die Vorträge werden in der Schriftenreihe der STG veröffentlicht.

Patricia Pätzold

Tel.: 3 92 71 64 (Anmeldung)
m.schm@t-online.de
www.stg-online.org

 

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