Ausstattungsplan: Personalrat befürchtet Verteilungskämpfe
Einigen sei der Weg zum Hauptgebäude zu weit, andere fanden
die Versammlungen zu lang, wieder andere hätten gern mehr Abkürzungen
erklärt bekommen. Einige wünschten sich verschiedene Referentinnen
und Referenten zu bestimmten Themen. Das waren einige der Ergebnisse
der Fragebogenaktion zu Rahmen und Ablauf der Personalversammlungen,
die der Personalrat auf der Personalversammlung Ende November vorstellte.
Er äußerte auch seine eigenen Mutmaßungen zu einer
möglicherweise zu geringen Teilnahme: Die Arbeitsbelastung
habe sich durch die neue Tarifsituation, den fehlenden personellen
Ausgleich für den größeren Freizeitanteil und fehlende
Vertretung verdichtet. Die Auszubildenden hatten einiges zu bemängeln,
aber auch Positives mitzuteilen: Erfreut zeigten sich die Vertreter
der Auszubildenden darüber, dass in der jüngsten Vergangenheit
mehr Betriebsdurchlaufplätze zur Verfügung gestellt wurden.
"Wir bedanken uns bei den TU-Angehörigen dafür, denn
das zeigt, dass es bei den Beschäftigten der TU Berlin großes
Interesse an der Ausbildung gibt", sagte einer der Auszubildendenvertreter.
150 Ausbildungsplätze
Trotz des Sparkurses liegt die Zahl der Ausbildungsplätze
an der TU Berlin konstant bei 150. Die Jugendlichen forderten, dass
bei der Ausbildungsplatzvergabe mehr Hauptschulabsolventen berücksichtigt
werden sollten.
Mit Sorge betrachtet der Personalrat die anstehende Ausstattungsplanung.
Der Strukturplan der TU Berlin sieht vor, dass infolge der vom Berliner
Senat vorgesehenen Kürzungen 62 TU-Fachgebiete gestrichen werden.
Die Fakultäten sind aufgefordert, die Stellen, die wegfallen
sollen (KW-Setzungen), zu benennen. Geplant sind zudem Pools für
Werkstätten und Sekretariate in den Fakultäten. Die Zuordnungen
zu den Pools sollen aber nicht nach Leistungskriterien vorgenommen
werden, wie der TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler erläuterte.
Es gehe vielmehr darum, dass solche Einheiten sinnvoll zusammengefasst
werden, um Forschung und Lehre zu sichern. Einsparungen, die bis
2012 durch Abmietung von Gebäuden entstehen, sollen zur Sicherung
von Stellen verwandt werden. Der Personalrat befürchtet, dass
es zu Verteilungskämpfen innerhalb der Fakultäten um die
Beschäftigten aus diesen Pools kommen könnte. Hier müsse,
so der Personalrat, alles getan werden, damit das Betriebsklima
nicht gefährdet wird.
Zugleich kündigte der Präsident an, dass zügig eine
neue Regelung für die Altersteilzeit kommen werde. Der Personalrat
regte in diesem Zusammenhang an, die internen Stellenausschreibungen
nicht nur auf KW-Stelleninhaber zu beschränken, sondern auf
alle Beschäftigten auszudehnen.
Im Zuge der Einführung von Hartz IV und so genannten Ein-Euro-Jobs
auf dem Arbeitsmarkt befürchtet der Personalrat einen Verdrängungsprozess.
Die TU Berlin wurde vom Land Berlin aufgefordert, für solche
Jobs infrage kommende Bereiche zu benennen. Der Personalrat ist
gegen die Einführung von diesen Jobs an der TU Berlin und will
verhindern, dass - wie bei einigen Bezirksämtern - die Stellen
angegeben werden, die kurz zuvor abgebaut wurden.
Elektronische Zeiterfassung
Die Verhandlungen mit der Universitätsleitung über die
Flexibilisierung der Arbeitszeit werden zwar fortgesetzt, Vorschläge
des Personalrats zur Reduzierung der Kernzeit auf 10 bis 14 Uhr
wurden jedoch ebenso abgelehnt wie die Einführung von Arbeitszeitkonten.
Ins Auge gefasst wird allerdings die Einführung einer elektronischen
Arbeitszeiterfassung. Hierfür sei aber nicht geplant, die Campuskarte
zu nutzen, wie der 1. Vizepräsident, Professor Jörg Steinbach,
klarstellte.
Als Teil einer modernen Verwaltung und Wettbewerbsvorteil gegenüber
den anderen Berliner Unis begrüßte der Personalrat die
geplante Einführung eines Computer Aided Facilities Management
(CAFM). Über dieses System sollen künftig online unter
anderem das Flächen- und Vertragsmanagement laufen sowie die
internen Serviceaufträge abgewickelt werden. Zu klären
seien jedoch noch bestimmte Regelungen, zum Beispiel zum Datenschutz,
da zum Teil personenbezogene Daten veröffentlicht werden. Die
Universitätsleitung kündigte an, im Januar eine uniweite
Informationsveranstaltung zu dem Thema durchzuführen.
tui
|
|