12/04
Dezember 2004
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Ausstattungsplan: Personalrat befürchtet Verteilungskämpfe

Einigen sei der Weg zum Hauptgebäude zu weit, andere fanden die Versammlungen zu lang, wieder andere hätten gern mehr Abkürzungen erklärt bekommen. Einige wünschten sich verschiedene Referentinnen und Referenten zu bestimmten Themen. Das waren einige der Ergebnisse der Fragebogenaktion zu Rahmen und Ablauf der Personalversammlungen, die der Personalrat auf der Personalversammlung Ende November vorstellte. Er äußerte auch seine eigenen Mutmaßungen zu einer möglicherweise zu geringen Teilnahme: Die Arbeitsbelastung habe sich durch die neue Tarifsituation, den fehlenden personellen Ausgleich für den größeren Freizeitanteil und fehlende Vertretung verdichtet. Die Auszubildenden hatten einiges zu bemängeln, aber auch Positives mitzuteilen: Erfreut zeigten sich die Vertreter der Auszubildenden darüber, dass in der jüngsten Vergangenheit mehr Betriebsdurchlaufplätze zur Verfügung gestellt wurden. "Wir bedanken uns bei den TU-Angehörigen dafür, denn das zeigt, dass es bei den Beschäftigten der TU Berlin großes Interesse an der Ausbildung gibt", sagte einer der Auszubildendenvertreter.

150 Ausbildungsplätze

Trotz des Sparkurses liegt die Zahl der Ausbildungsplätze an der TU Berlin konstant bei 150. Die Jugendlichen forderten, dass bei der Ausbildungsplatzvergabe mehr Hauptschulabsolventen berücksichtigt werden sollten.

Mit Sorge betrachtet der Personalrat die anstehende Ausstattungsplanung. Der Strukturplan der TU Berlin sieht vor, dass infolge der vom Berliner Senat vorgesehenen Kürzungen 62 TU-Fachgebiete gestrichen werden. Die Fakultäten sind aufgefordert, die Stellen, die wegfallen sollen (KW-Setzungen), zu benennen. Geplant sind zudem Pools für Werkstätten und Sekretariate in den Fakultäten. Die Zuordnungen zu den Pools sollen aber nicht nach Leistungskriterien vorgenommen werden, wie der TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler erläuterte. Es gehe vielmehr darum, dass solche Einheiten sinnvoll zusammengefasst werden, um Forschung und Lehre zu sichern. Einsparungen, die bis 2012 durch Abmietung von Gebäuden entstehen, sollen zur Sicherung von Stellen verwandt werden. Der Personalrat befürchtet, dass es zu Verteilungskämpfen innerhalb der Fakultäten um die Beschäftigten aus diesen Pools kommen könnte. Hier müsse, so der Personalrat, alles getan werden, damit das Betriebsklima nicht gefährdet wird.

Zugleich kündigte der Präsident an, dass zügig eine neue Regelung für die Altersteilzeit kommen werde. Der Personalrat regte in diesem Zusammenhang an, die internen Stellenausschreibungen nicht nur auf KW-Stelleninhaber zu beschränken, sondern auf alle Beschäftigten auszudehnen.

Im Zuge der Einführung von Hartz IV und so genannten Ein-Euro-Jobs auf dem Arbeitsmarkt befürchtet der Personalrat einen Verdrängungsprozess. Die TU Berlin wurde vom Land Berlin aufgefordert, für solche Jobs infrage kommende Bereiche zu benennen. Der Personalrat ist gegen die Einführung von diesen Jobs an der TU Berlin und will verhindern, dass - wie bei einigen Bezirksämtern - die Stellen angegeben werden, die kurz zuvor abgebaut wurden.

Elektronische Zeiterfassung

Die Verhandlungen mit der Universitätsleitung über die Flexibilisierung der Arbeitszeit werden zwar fortgesetzt, Vorschläge des Personalrats zur Reduzierung der Kernzeit auf 10 bis 14 Uhr wurden jedoch ebenso abgelehnt wie die Einführung von Arbeitszeitkonten. Ins Auge gefasst wird allerdings die Einführung einer elektronischen Arbeitszeiterfassung. Hierfür sei aber nicht geplant, die Campuskarte zu nutzen, wie der 1. Vizepräsident, Professor Jörg Steinbach, klarstellte.

Als Teil einer modernen Verwaltung und Wettbewerbsvorteil gegenüber den anderen Berliner Unis begrüßte der Personalrat die geplante Einführung eines Computer Aided Facilities Management (CAFM). Über dieses System sollen künftig online unter anderem das Flächen- und Vertragsmanagement laufen sowie die internen Serviceaufträge abgewickelt werden. Zu klären seien jedoch noch bestimmte Regelungen, zum Beispiel zum Datenschutz, da zum Teil personenbezogene Daten veröffentlicht werden. Die Universitätsleitung kündigte an, im Januar eine uniweite Informationsveranstaltung zu dem Thema durchzuführen.

tui

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