Buchtipp
Campusleben zugespitzt
Drei
junge Wissenschaftler wollen eine Festschrift zum 60. Geburtstag
ihres Professors herausgeben. Im akademischen Leben ein fast normaler
Vorgang. Normal auch, dass bei diesem Projekt so einiges schief
geht und dass es die Protagonisten einige Nerven kostet. Werner
Zillig, selbst habilitierter Hochschuldozent, treibt in seinem Roman
"Die Festschrift" die Unbill des Herausgebertums in der
universitären Welt satirisch auf die Spitze, führt augenzwinkernd
ironisierend kleine akademische Schwächen wie Wichtigtuerei,
Eifersüchteleien und allerlei Begrenztheiten vor. Dass das
Ganze an einer theologischen Fakultät angesiedelt ist, spielt
für das Wiedererkennen universitären Lebens keine Rolle.
Jeder, der dieser Welt nahe steht, wird schmunzelnd den einen oder
anderen Kollegen charakterisiert finden, vielleicht auch sich selbst,
die eine oder andere Situation neu durchleben und darüber lachen,
wo er sie im realen Leben für eine Katastrophe hielt.
Der Protagonist lernt im Verlauf der Handlung, dass es auch noch
ein Leben neben der Wissenschaft gibt. Der zölibatär lebende
Theologe verliebt sich und beginnt, die akademische Welt mit anderen
Augen zu betrachten. Ein netter kleiner Roman, der mindestens allen
Universitätsmitgliedern Spaß machen wird.
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Werner Zillig, Die Festschrift, Tübingen 2004, Verlag Klöpfer
und Meyer, ISBN 3-937667-00-8
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