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Dezember 2004
 
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JobIng - die neue Form des Studierens

70 bis 95 Prozent der angehenden Ingenieure jobben - Fragebogenaktion der Zentraleinrichtung Kooperation

Viele Studierende arbeiten jahrelang bei demselben Arbeitgeber, wie Chalid El Dsoki (l.) bei dem Berliner Ingenieurdienstleister "Inpro"
Foto: TU-Pressestelle

Jobben neben dem Studium? Für viele Studierende selbstverständlich. Sie müssen ihren Lebensunterhalt damit bestreiten oder wollen sich mehr leisten können. Doch besonders im ingenieurwissenschaftlichen Bereich ist das Jobben über das reine Geldverdienen hinaus inzwischen auch zu einem bisher noch nicht formalisierten Teil der Ausbildung geworden. Hier werden wichtige Erfahrungen gemacht und Schlüsselqualifikationen erworben. So kann der Job nicht nur inhaltlich, sondern auch in seiner Bedeutung immer mehr in den Lebensmittelpunkt rücken - das Studieren wird zur Nebensache.

Wo jobben angehende Ingenieurinnen und Ingenieure neben dem Studium? Wie lassen sich Job und Studium zeitlich und inhaltlich vereinen? Was lernen die Studierenden zusätzlich? Bereitet sie der Job vielleicht sogar besser auf ihre Zukunft vor als das Studium?

Welche Auswirkungen hat die Einführung von Studiengebühren auf das Jobben? Diesen und weiteren Fragen gehen Dr. Wolfgang Neef und Noara Kebir von der Zentraleinrichtung Kooperation (ZEK) der TU Berlin in Kooperation mit dem Hochschuldidaktischen Zentrum der Universität Dortmund und der RWTH Aachen im Rahmen des von der Hans-Böckler-Stiftung finanzierten Forschungsprojektes "Fachnahe studentische Erwerbsarbeit in den Ingenieurwissenschaften" (JobIng) nach.

Der Fokus liegt auf Informatik, Maschinenbau und Bauwesen. Seit Anfang des Jahres wurden unter anderem explorative Interviews mit Studierenden und Lehrenden geführt und Mitte November startete eine Fragebogenerhebung bei etwa 4500 Studierenden.

Den explorativen Interviews zufolge jobben zwischen 70 und 95 Prozent der ingenieurwissenschaftlichen Studierenden im Hauptstudium bis zu 19 Wochenstunden. Der Nebenjob wird sehr ambivalent gesehen. Er trägt für die Studierenden zu einer Verlängerung des Studiums bei, vor allem wenn davon allein der Lebensunterhalt abhängt. Andererseits bewerten sie das Jobben "grundsätzlich" positiv und als "Investition in die Zukunft", da sie dadurch unter anderem "mehr Eigenständigkeit entwickeln" und die Praxis kennen lernen. Welche Auswirkungen wird nun die Einführung von BA/MA-Studiengängen und Studiengebühren auf das Studium und die Erwerbstätigkeit von Studierenden haben?

Die Erhebung soll derartige Positiv- und Negativ-Effekte detailliert erfassen, um Reorganisationsmöglichkeiten des Ingenieurstudiums aufzuzeigen. Daher bitten wir die Studierenden der Informatik, des Maschinenbaus und des Bauwesens, sich an der Studie zu beteiligen und den Fragebogen, den sie Mitte November in der Post erhalten haben, auszufüllen und zurückzusenden (Hochschuldidaktisches Zentrum der Universität Dortmund, Forschungsprojekt JobIng, Vogelpothsweg 78, 44227 Dortmund).

Noara Kebir,
Projekt JobIng,
Zentraleinrichtung Kooperation

Tel.: 314-7 94 41

 

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