Die Bewährungsprobe

Leitlinien zur Begutachtung von Juniorprofessuren

Drei Jahre haben Juniorprofessorinnen und -professoren Zeit, sich so zu profilieren, dass ihrer weiteren Zukunft in der Wissenschaft eine große Chance eingeräumt wird. Danach muss eine Zwischenevaluation stattfinden. Im November einigte sich der Akademische Senat der TU Berlin auf Leitlinien, wie diese an der Universität durchgeführt werden soll. Damit wurde sowohl für die Verwaltung als auch für die betroffenen Juniorprofessorinnen und -professoren - derzeit elf an der Zahl - Klarheit geschaffen. Festgelegt wurde unter anderem der konkrete Zeitablauf, dass jeweils zwei externe Gutachter hinzugezogen werden müssen und dass die Begutachtung auf dem Selbstbericht der jeweils Betroffenen basiert. Bewertet werden sowohl die Leistungen in Forschung und Lehre als auch das Engagement in der Akademischen Selbstverwaltung. Bei einem positiven Entscheid wird das Beamtenverhältnis auf Zeit um weitere drei Jahre verlängert, anderenfalls nur um bis ein Jahr. Diese "Bewährungsprobe" ist Teil des vom Bundesbildungsministerium vor zwei Jahren beschlossenen und seitdem heftigst diskutierten Konzepts Juniorprofessur. Die TU-Leitlinien treten erst nach Zustimmung durch die Senatsverwaltung für Wissenschaft und Forschung in Kraft.

Inzwischen haben sich Bund und Länder darauf verständigt, nachdem im Sommer die Befristungsregeln in der 5. Novelle des Hochschulrahmengesetzes vom Bundesverfassungsgericht gekippt worden waren, einen neuen Gesetzentwurf einzubringen, um die kritisierten Auswirkungen zu "reparieren". Zu dem Gesetzentwurf hat sich unter anderem bereits die Gewerkschaft ver.di geäußert. Sie begrüßt, dass der Gesetzgeber versucht, einen Kern der unverzichtbaren Reformschritte im deutschen Hochschulwesen weiterhin bundeseinheitlich zu gestalten. Kritisch sieht sie, dass der Status, der Doktorandinnen und Doktoranden Rechte und Pflichten als Hochschulmitglieder gewährt, nicht mehr bundesweit gesichert sei.

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www.bmbf.de/pub/hdavaendg.pdf
www.verdi.de/biwifo