Leibniz und die Sinnsuche Chinas
Neue Honorarprofessuren als Ergebnis langjähriger Kooperationen
Gleich mit drei Gast- und Honorarprofessuren, die in diesem Herbst
von chinesischen Universitäten an Mitarbeiter des Instituts
für Philosophie, Wissenschaftstheorie, Wissenschafts- und Technikgeschichte
der TU Berlin vergeben wurden, verstärkt die Technische Universität
Berlin ihre Präsenz in China: Prof. Dr. Hans Poser von der
Arbeitsstelle
für Geschichte und Philosophie der chinesischen Wissenschaft
und Technik wurde zum Gastprofessor des Philosophischen Instituts
der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften (CASS) in
Peking ernannt. Privatdozent Dr. Wenchao Li, der deutscher Staatsbürger
ist und am Institut in einem von Thyssen finanzierten Leibniz-Projekt
arbeitet, wurde Honorarprofessor an der Dalian University of Technology.
Außerdem erhielt Dr. Welf Schnell, Leiter der China-Arbeitsstelle,
eine Gastprofessur auf drei Jahre an der Jiao-Tong-Universität
Schanghai.
Die drei "frisch gebackenen" Gast- und Honorarprofessoren
hielten im Herbst einen Monat lang eine Vortragsreise an den genannten
und anderen Universitäten und Instituten in China ab. Damit
wollten sie unter anderem die Leibniz-Forschung in China im Rahmen
des DAAD-Netzwerkprojekts "International Quality Network"
(IQN) forcieren. Zusammen mit Wenchao Li vertiefte Professor Poser
die Verbindungen zu Leibniz-Experten der CASS, der Universität
Wuhan und der Zhejang-Universität in Hangzhou. Der Erfolg:
Im kommenden Jahr wird es eine Tagung im Rahmen des Weltkongresses
für Geschichte der Wissenschaften (22nd
International Congress of History of Science) in Peking geben.
Der Kongress wird ausgerichtet von der Chinesischen Akademie der
Wissenschaften, deren Präsident Lu Yongxiang erst Anfang November
dieses Jahres Ehrensenator der TU Berlin wurde. An der Organisation
beteiligt ist außerdem Prof. Dr. Eberhard Knobloch.
Von den langjährigen Aktivitäten seines Instituts erwartet
Professor Poser viel: "Ich bin überzeugt, dass wir damit
einen nicht unwesentlichen Beitrag zu den traditionell guten Chinabeziehungen
der TU Berlin geleistet haben. Gerade im Bereich der Philosophie
hat dies mit den Schwerpunkten in der Technikphilosophie und im
universellen Denken Leibnizens eine Fokussierung erfahren, die angesichts
der Sinnsuche Chinas von besonders nachhaltiger Wirkung zu sein
verspricht."
tui
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