Probieren geht über Studieren
Trotz Sparzwang gibt die TU Berlin die Projektwerkstätten
und Studienreformprojekte nicht auf
Seit 1986 sind in der TU Berlin bereits 37 Projektwerkstätten
(PW) von Studierenden konzipiert, gefördert und umgesetzt worden.
Auch in Zeiten knapper Kassen hat sich die Universität dieses
Instrument zur Förderung der Lehre vorbehalten, genauso wie
die Studienreformprojekte (SRP). Sie eröffnet damit wichtige
Möglichkeiten, neue Lehr- und Lernformen auszuprobieren. Die
vielfältigen Erfolge gaben ihr Recht. Die Kommission
für Lehre und Studium (LSK) prüft zunächst die
Anträge, die dann dem endgültig entscheidenden zweiten
Vizepräsidenten empfohlen werden.
In Projektwerkstätten können Studierende eigenverantwortlich
selbst gewählte, praktische und innovative Projekte bearbeiten.
Sie sollen sich an einer sozial nützlichen, umweltverträglichen
Wissenschaft und Technik orientieren und sind meist überfachlich
ausgerichtet. Studentische Hilfskräfte, die später auch
das Projekt betreuen, stellen in der Regel den Antrag zusammen mit
einem Professor der jeweiligen Fakultät. Die Teilnahme wird
zwar meist auch als Praktikum oder mit einem Schein anerkannt, besonders
nützlich sind aber die praktische Arbeit und die Kommunikation
mit anderen Studierenden sowie das Ausprobieren neuer Lehr- und
Lernmethoden.
Das gilt auch für die seit 1989 geförderten 113 Studienreformprojekte.
Dafür entwickeln meistens Hochschullehrer Projekte, die später
in die Regellehre übernommen werden sollen. Auch an ihnen ging
der Kelch des Sparens nicht vorüber. Beantragt werden können
wissenschaftliche Mitarbeiter, studentische Hilfskräfte und
Sachmittel. Hier sollen, um die Lehre gezielt und dauerhaft zu verbessern,
vor allem neue Lehrmethoden entwickelt und erste Erfahrungen damit
gemacht werden. Für die Zulassung müssen jedoch hohe Anforderungen
erfüllt werden: Internationalität, Interdisziplinarität,
Förderung von Teamfähigkeit und Frauen, Verbindung von
Berufspraxis und Studium, Einbeziehung von Forschung und Studium.
Gerade für die Umgestaltung auf Bachelor- und Masterstudiengänge
könnte hier auf wertvolle Erfahrungen der Studienreformprojekte
zurückgegriffen werden. Am 18. Januar werden dazu in einer
Präsentation Multimedia-Anwendungen vorgestellt.
Christian Schröder,
Mitglied der LSK
Aktuell geförderte Projekte
Projektwerkstätten:
- "Gesundheitsstation in Lehmbauweise für ländliche
Entwicklungsregionen in Westafrika", Fakultät
VII (Professor Dr.-Ing. Heiko Diestel)
- "E-Learning", Fakultät I (Prof. Dr. Norbert
Bolz)
- "Hybridluftschiff", Fakultät V (Prof. Dr.-Ing.
Jürgen Thorbeck)
- "Mechanische Energiespeicherung", Fakultät
III (Prof. Dr. Günther Ziegler)
- "MiniJet", Fakultät V (Prof. Dr.-Ing. Klaus
Brieß)
Neu:
- "Verständnis
durch Verständigung", Fakultät I, Geisteswissenschaften
(Prof. Dr. Wolfgang Radtke)
- "Blick in die Zukunft - Biomasse an der TU Berlin",
Fakultät I (Prof. Werner Siebe)
Studienreformprojekte:
- "Interkulturelle Kompetenz und internationale Kooperation
für planungs- und wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge",
Fakultät I (Prof. Dr. Helga Marburger, Prof. Dr. Ulrich
Steinmüller, PD Dr. habil Bernd Overwien)
- "Aktive Mathematik für Lehrerinnen und Lehrer",
Fakultät II (Prof. Dr. Andreas Unterreiter)
- "Foreign affairs: studentische Realisierungsprojekte",
Fakultät VII (Professor Dr. Helga Marburger)
- "Arbeitstechniken und Soziale Kompetenzen für
Studierende", Fakultät V (Prof. Dr. Helmut Jungermann,
Prof. Dr. Manfred Thüring)
- "Die
Baupiloten: Das Studium als praxisbezogener Idealfall",
Fakultät VII (Susanne Hofmann)
|
|
|