Ohne Reform kein Spielraum
Haushaltsplan 2005 vorgelegt - Personal größter Posten
Am 15. Dezember (nach Redaktionsschluss) wurde dem Kuratorium
der TU Berlin der Haushaltsplan der Universität für 2005
vorgelegt. Der Landeszuschuss, der auf dem Hochschulvertrag für
2003 und 2005 beruht, beläuft sich auf 277290000 Euro. Von
dieser Summe werden folgende Posten abgezogen: rund 2,6 Millionen
Euro für Kürzungen aufgrund der Beschlüsse zum Berliner
Nachtragshaushaltsplan; rund 11,5 Millionen Euro resultierend aus
dem Konsolidierungsbeitrag der Universitäten in Höhe von
54 Millionen Euro für 2004 und 2005; rund 2 Millionen Euro
für den Fachhochschulstrukturfonds und 81000 Euro zum Ausgleich
der Sonderfinanzierung der neuen Bibliothek. Demnach stehen 261025000
Euro zur Verfügung. Das sind rund 2,3 Millionen Euro weniger
als in 2004.
Strukturreform muss greifen
Mit 211 Millionen Euro sind die Personalausgaben der größte
Posten bei den Ausgaben. Sie umfassen 68 Prozent, gefolgt von 17,8
Millionen Euro (5,7 Prozent) für Gebäudebewirtschaftung,
rund 16 Millionen Euro (5,1 Prozent) für Mieten und 13,3 Millionen
Euro (4,3 Prozent) für bauliche Unterhaltung. Die restlichen
Posten umfassen unter anderem investive Baumaßnahmen und Beschaffungen,
Ausgaben für das Professoren-Erneuerungsprogramm, für
Bücher, für Lehre und Forschung oder auch Bewilligungsmittel.
Bei der finanziellen Perspektive bis 2009, spielen zwei Faktoren
eine wichtige Rolle: Der schrumpfende Landeszuschuss umfasst 2009
voraussichtlich nur noch 242222000 Euro und fällt damit um
18,8 Millionen Euro niedriger aus als 2004. Außerdem spielt
die TU-Strukturreform eine zentrale Rolle für die finanzielle
Handlungsfähigkeit der TU Berlin. Standen ihr 2004 nach Abzug
der Personalkosten rund 57 Millionen Euro für konsumtive Zwecke
zur Verfügung, so verblieben ihr ohne eine Strukturreform lediglich
22 Millionen Euro in 2009. Durch den schrumpfenden Landeszuschuss
und die steigenden Personalkosten wären lediglich zehn Prozent
der Gelder für die Deckung anderer Ausgaben wie Miete, Fernmeldegebühren
oder Gebäudebewirtschaftung einsetzbar. 90 Prozent wären
für Personalausgaben gebunden.
Berechnet man jedoch die Perspektive unter Berücksichtung
der Strukturreform, bei der 62 Fachgebiete und 2 Millionen Euro
in der Zentralen Universitätsverwaltung wegfallen, so könnte
die TU bei einem Personalbestand von 800 Wissenschaftlichen Mitarbeitern
und 500 Technischen Personal rund 54 Millionen Euro für konsumtive
Zwecke im Jahr 2009 einsetzen. Das Rechenbeispiel entspräche
in etwa dem Spielraum von 2004. Rechnet man mit 920 Wissenschaftlichen
Mitarbeitern und 520 Technischen Personal, so stünden rund
35 Millionen Euro zur Verfügung. Daraus wird ersichtlich, dass
der TU Berlin ohne Strukturreform jeglicher finanzieller Spielraum
entzogen wäre.
Momentan verhandeln die Universitätspräsidenten mit dem
Wissenschaftssenator im Detail über die Hochschulverträge
für 2006 bis 2009. Im Änderungs- und Ergänzungsvertrag
zu den aktuellen Verträgen hat die Politik bereits eine Kürzung
um 75 Millionen für die drei großen Berliner Universitäten
festgelegt. Hat das Kuratorium den Haushaltsplan 2005 gebilligt,
muss die Wissenschaftssenatsverwaltung ihn genehmigen.
tz/stt
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