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Dezember 2004
 
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Der die Sonne findet

Begegnung mit der Praxis im E-Technik-Lernlabor

Da haben die Studierenden der Elektrotechnik gut lachen: Ihr mit Solarzellen bestückter "Sonnenfinder" hat sich im Labor planmäßig und selbstständig nach dem Licht ausgerichtet
Foto: TU Berlin/Weiß

Am Anfang des Semesters herrschte wieder einmal großer Andrang in der riesigen Versuchshalle des Institutes für Hochspannungstechnik - doch diesmal ging es nicht um Blitz und Donner. Im Mittelpunkt stand ein kleines, rucksackgroßes Gerät, das von seinen studentischen Entwicklern auf den Namen "Sonnenfinder" getauft worden war. Das Gerät - eine intelligente Solarzelle, die sich selbstständig optimal zur Sonne ausrichtet - ist die Abschlussarbeit des Projektlabors im Elektrotechnik-Grundstudium.

Wie gut das Gerät funktioniert, erlebten die rund 150 Gäste, als pünktlich um 14.15 Uhr unter dem Hallendach die Sonne in Form einer zweckentfremdeten Schreibtischlampe aufging. Der "Sonnenfinder" reagierte sofort: Die Trägerplatte der zehn kleinen integrierten Solarzellen knickte automatisch nach hinten und folgte der aufgehenden Sonne bis zum Zenit. Das Einschalten einer zweiten, helleren Lampe im rechten Teil der Hochspannungshalle bewirkte dann eine Drehung des Gerätes hin zur nun stärksten Lichtquelle.

Das Besondere dabei: Es wurden nicht nur die Solarzellen bewegt: Das gesamte Gerät führt roboterähnlich alle notwendigen Bewegungen aus, um der Sonne zu folgen. Zu diesem Zweck kann es sich frei um seine eigene Achse drehen, ohne sich selbst in den eigenen Stromkabeln zu verheddern. Im Gegensatz zu kommerziellen Solarnachführungen, die auf eine feste Montage ausgelegt sind und der Uhrzeit entsprechend gedreht werden, kann der Eigenbau unabhängig vom Standort die exakte Position der Sonne finden und sich danach ausrichten - und dies sogar auf beweglichem Untergrund, wie etwa auf Booten oder auf einem Campingmobil. Neben der Vorführung erklärten die Teilnehmer in Referaten technische Details ihrer Schaltungen und erläuterten Probleme, die es zu lösen galt.

Das Projekt sorgte bei allen Beteiligten, bei Betreuer und Studierenden, für ein hohes Maß an Motivation. Selbst Überstunden wurden gern in Kauf genommen, und im Anschluss an die Arbeit wurde sich oft gesellig zusammengesetzt, um Ideen weiter voranzutreiben, aber auch um das letzte Heimspiel von Fußball-Bundesligist Hertha BSC zu analysieren.

Dipl.-Ing. Kay Rethmeier,
Betreuer des Projektlabors

http://projektlabor.ee.tu-berlin.de/

 

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