Viel Interesse - wenig Zeit
Was Studierende hindert, ehrenamtlich tätig zu werden
Gesellschaftliches Engagement, politisch, sozial oder auf dem
Sportsektor, ist nicht nur lobenswert, tut der Seele gut und der
Gesellschaft. Es wird auch in Lebensläufen gern gesehen, lässt
es doch insbesondere bei Aspiranten auf leitende Positionen Rückschlüsse
auf Führungsqualitäten, Teamgeist und Verantwortungsgefühl
zu. Doch wann beginnt das Engagement, wie stehen Studierende dazu?
TU intern fragte auf dem Campus nach.
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Foto: TU-Pressestelle/Böck |
Arne Kromm
studiert Maschinenbau im 11. Semester
Ich habe mir noch keine Gedanken darüber gemacht, ob ein
Engagement meinem Lebenslauf gut tun würde. Privates Engagement
ist, denke ich, kein Muss, sondern es kommt auf die angestrebte
Tätigkeit an. Wenn man andere anleiten muss, kann es vielleicht
schon sinnvoll sein. Ich selber habe mich nach einer solchen Tätigkeit
noch nicht umgesehen. In meiner Freizeit spiele ich Tennis. Vielleicht
gäbe es dort Möglichkeiten. Auf die Idee bin ich allerdings
noch nicht gekommen.
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Foto: TU-Pressestelle/Böck |
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Franklin Mekedjue
studiert Verkehrswesen im 5. Semester
Ich möchte mich sehr gerne ehrenamtlich engagieren, insbesondere
die Arbeit mit Obdachlosen oder mit Gefangenen interessiert mich.
Nicht nur für sie zu kämpfen, sondern auch hingehen, um
ihnen zu zeigen, dass sie nicht vergessen wurden. Ich selbst habe
auch keine Familie hier und weiß, dass man sich allein fühlen
kann. Mein erster Versuch mit einer im PC-Saal ausgehängten
Nummer schlug allerdings fehl. Es kam kein Kontakt zustande. Ich
würde es gut finden, wenn auf dem Campus mehr Vereine oder
Verbände ihre Möglichkeiten anböten. Meine Mutter
hat sich schon in Kamerun viel engagiert. Das ist für mich
ein Vorbild.
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Foto: TU-Pressestelle/Böck |
Jenny Bonnes
studiert den Bachelor-Studiengang mit Lehramtsoption, Sport und
Bautechnik im 3. und 1. Semester
Ich bin beim Roten Kreuz im Rettungsschwimmerbereich. Da bin
ich auch schon gefragt worden, ob ich ehrenamtlich mitmachen möchte.
Der mögliche Termin, nämlich freitags, passt derzeit nur
nicht in dieser Regelmäßigkeit in meinen Stundenplan
für die Uni. Aber ich werde dranbleiben, denn ich will Lehrerin
werden und da ist die Übung mit einer Kindergruppe sicher von
Vorteil.
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Foto: TU-Pressestelle/Böck |
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Kathrin Ramsel,
ehemalige TU-Studentin der Energie- und Verfahrenstechnik, ist in
einem Beratungsunternehmen tätig
Ehrenamtliches Engagement hat in der Gesellschaft einen sehr
hohen Stellenwert. Ohne die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter würde es in vielen Bereichen nicht so gut laufen.
Ich selber habe für mich noch nicht das Richtige gefunden.
Allerdings habe ich bisher auch nicht explizit gesucht. Ob ich dafür
Zeit hätte? Ich glaube, es würde sich auf jeden Fall immer
einrichten lassen, ehrenamtlich tätig zu sein.
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Foto: TU-Pressestelle/Böck |
Ginka Kazakova
studiert Chemie im 1. Semester
Ich habe zu wenig Zeit. Ich mache ein Chemiepraktikum, da bin
ich den ganzen Tag hier. In meiner Freizeit lese ich viel oder ich
gehe spazieren, um an der frischen Luft zu sein. Da ich zu Hause
in Bulgarien bereits eine Ausbildung als Hebamme gemacht habe und
gern mit kleinen Kindern umgehe, wäre eine ehrenamtliche Kinderarbeit
allerdings am ehesten etwas für mich.
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