Mit Fairness forschen
Kein wissenschaftliches Fehlverhalten an der TU Berlin bekannt
Fälle von Betrügereien in der Wissenschaft haben in den
letzten Jahren immer wieder für Aufsehen gesorgt. Professor
Klaus Petermann, Ombudsmann für wissenschaftliches Fehlverhalten
an der TU Berlin (TU
intern 10/2002), zieht für das vergangene Jahr eine positive
Bilanz: "Bisher gab es an der TU Berlin keinen Fall, in dem
sich der Vorwurf wissenschaftlichen Fehlverhaltens bewahrheitet
hat."
"Aufgrund des Vertrauensschutzes möchte ich aber keine
Beispiele nennen", berichtet Klaus Petermann, Lehrstuhlinhaber
des Fachgebietes
Hochfrequenztechnik. Der Vertrauensschutz dient dazu, unschuldig
Beschuldigte zu schützen. Es werden daher nicht alle Fälle
veröffentlicht, in denen ermittelt wird.
Mitte November hatte die DFG
die Ombudsgremien von Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen
zu einem Erfahrungsaustausch eingeladen, um über Ursachen von
Betrügereien in der Wissenschaft und Strategien im Umgang damit
zu diskutieren. Fragen der Autorenschaft bilden nach wie vor den
größten Teil der Auseinandersetzungen. Wichtigster Ansatzpunkt
ist, das Bewusstsein für gute wissenschaftliche Praxis zu schärfen.
In diesem Zusammenhang ist besonders die Fürsorgepflicht der
Leitungspersonen gegenüber dem wissenschaftlichen Nachwuchs
wichtig. Als mögliche Ursachen für wissenschaftliches
Fehlverhalten stellte Professor Peter Weingart von der Universität
Bielefeld eine "Erosion des Verhaltenskodex" fest. Die
Forschung mit Blick auf eine spätere Vermarktung habe die Wissenschaftskultur
verändert.
tui
Tel.: 314-2 33 46
petermann@tu-berlin.de
|