Starke Physik und Germanistik an der TU Berlin
Korrekte Rankings für ingenieurwissenschaftliche Fächer
fehlen bis heute
Anfang Dezember veröffentlichte das Centrum
für Hochschulentwicklung (CHE) sein Forschungsranking
2003. Wo steht darin die TU Berlin? Bis heute hat das CHE 13
Fächer aus den Geistes- und Naturwissenschaften bewertet. Acht
davon sind auch an der TU Berlin vertreten: Germanistik, Geschichte,
Erziehungswissenschaften, Psychologie, VWL, BWL, Physik und Chemie.
Untersucht werden insgesamt 57 Universitäten. Bewertet werden
die abgerechneten Drittmittel, die Anzahl der Promotionen und Publikationen
insgesamt und pro Fachgebiet. Nach diesen Leistungsindikatoren entwickelte
das CHE eigene Rankingregeln, die nicht nur fächerspezifische
Leistungsrangfolgen ermöglichen, sondern im Fächerverbund
auch ein Gesamtergebnis nach dem universitären Anteil an forschungsstarken
Fächern. Letzteres ist jedoch vor allem publizistisch wirksam.
In dieser Gesamtbewertung nimmt die HU
Berlin Rang zwei ein, die RWTH
Aachen Rang sieben, die FU
Berlin Rang acht und die TU Berlin Rang 19. Dieser TU-Rang fußt
im Wesentlichen auf den forschungsstarken Fächern Germanistik
und Physik.
Die TU-Physik erweist sich mit Drittmittelrang 18, Publikationsrang
sechs und Promotionsrang neun im Indikatorenmix als besonders forschungsstark,
sodass sie sich in der Gruppe der 13 forschungsstärksten deutschen
Universitäten befindet. Pro Hochschullehrerin und -lehrer weist
sie durchschnittlich 19 Publikationen und 1,7 Promotionen aus sowie
eine durchschnittliche jährliche Drittmittelsumme von insgesamt
4,176 Millionen Euro. Letzteres liegt etwa 15 Prozent über
dem Mittelwert der Drittmittelausgaben der beteiligten Universitäten.
Die TU-Chemie überzeugt beim fachspezifischen Ranking insbesondere
durch den siebenten Rang bei den verausgabten Drittmitteln. Weniger
erfolgreich ist die Chemie bei den Publikationen (Rang 21) und den
Promotionen (Rang 27). Damit kann sie beim CHE-Indikatorenmix nicht
in die forschungsstärkste Spitzengruppe vordringen. Die Germanisten
aller drei Berliner Universitäten gehören zur Spitzengruppe
der 15 forschungsstärksten deutschen Universitäten. Die
TU-Germanistik zeichnet sich insbesondere durch ihre Drittmittelstärke
aus. Mit durchschnittlich 586000 Euro pro Jahr landet sie auf einem
guten sechsten Rang, und pro Wissenschaftlerin beziehungsweise Wissenschaftler
liegt die TU Berlin mit einem Jahresdurchschnittswert von 41000
Euro sogar auf dem besten Platz. Bislang gibt es leider noch keine
korrekten Rankingaktivitäten zu den ingenieurwissenschaftlichen
Fächern, die dann das Kernprofil der TU Berlin vervollständigen
würden.
Dr. Reinhard Pfab,
Controlling und Datenkoordination
www.che.de
(Lesen Sie auch den Leserbrief.)
|