TU Berlin gründet Zentrum für Nanophotonik
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Was Senator Thomas Flierl
schon immer über Nanophotonik wissen wollte, erklärten
ihm Dieter Bimberg und Anatol Lochmann (v. r.) |
An der TU Berlin strahlt ein neuer Leuchtturm der Wissenschaft.
Am 16. Juni eröffneten TU-Präsident Professor Kurt Kutzler,
Professor Christian Thomsen, Dekan der Fakultät
II, Mathematik und Naturwissenschaften, sowie der Leiter des
Instituts
für Festkörperphysik, Professor Dieter Bimberg, zusammen
mit Berlins Wissenschaftssenator Dr. Thomas Flierl und dem Staatssekretär
beim Wirtschaftssenator, Volkmar Strauch, ein Zentrum für Nanophotonik.
Mit der Inbetriebnahme hochmoderner Reinräume behauptet das
TU-Institut seine Führungsrolle weltweit auf dem Gebiet der
Entwicklung neuartiger Halbleitertechnologien.
In das Projekt wurden insgesamt 5,4 Millionen Euro investiert.
Davon kamen 2,4 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für
regionale Entwicklung und 860000 Euro aus dem Bundesministerium
für Bildung und Forschung. Die TU Berlin selbst förderte
es mit 2,1 Millionen Euro.
Professor Kutzler würdigte die Einrichtung dieser neuen Forschungsstätte
als Bestandteil der strategischen Entwicklung der Universität,
die mit dem neuen Strukturplan fortgesetzt werde. Das Projekt zeige,
dass an der Universität die Forschungsfelder der Zukunft auf-
und ausgebaut, Wissenschaftlern und Studierenden beste Voraussetzungen
für Forschung und Ausbildung geboten, Innovationen entwickelt
und in die Wirtschaft weitergetragen würden, so Kutzler. Das
Nanophotonikzentrum unterstreiche damit die vorhandene wissenschaftliche
Exzellenz der TU Berlin. Wissenschaftssenator Flierl erklärte,
dass dieses Zentrum Spitzenleistungen ermögliche, und verwies
auf die große Chance für Berlin mit seiner breit gefächerten
Wissenschaftslandschaft, die sich aus der interdisziplinär
ausgerichteten Nanotechnologie-Forschung für die Stadt ergebe.
Durch das Nanophotonikzentrum wurde nun an der TU Berlin die Infrastruktur
geschaffen, um sämtliche notwendigen fortgeschrittenen Technologien
zur Strukturierung unter anderem von Einzelphotonenemittern für
die Quantenkryptograhie sowie von kanten- oder oberflächenemittierenden
Lasern für Informations- und Kommunikationstechnologien oder
halbleiterlaserbasiertes Fernsehen vollständig zu entwickeln
und gegebenenfalls Pilotlinien für derartige Bauelemente herzustellen.
Auf beiden Gebieten hat die TU Berlin die Chance, die nationale
Entwicklungsführerschaft zu übernehmen. Professor Dieter
Bimberg sagte, seine Vision sei es, zum Beispiel Laserprojektoren
von der Größe eines Zigarrenkastens zu entwickeln, die
TV-Bilder liefern. Diese Geräte kämen mit zehn bis zwanzig
Watt aus, wohingegen heutige moderne Fernsehgeräte 200 Watt
benötigten.
Hinsichtlich solcher Visionen weiß sich Dieter Bimberg eins
mit Berlins Wissenschaftssenator, der auf der Pressekonferenz zur
Eröffnung des Zentrums sagte, dass es in den nächsten
Jahren darauf ankommen werde, die Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung
in Entwicklungspotenziale umzumünzen und in die industrielle
Anwendung zu bringen.
Schon jetzt fungiert das TU-Institut für Festkörperphysik
als Inkubator für Firmenausgründungen auf dem Gebiet der
optoelektronischen Bauelemente und damit verknüpfter Technologien
und Messtechniken. Genannt seien LayTec, Lumics, u2t, Actryon Technologies
oder NL-Nanosemiconductor GmbH. Mit dem neuen Nanophotonikzentrum
wird das TU-Institut diese Rolle verstärkt übernehmen
können.
Bimbergs Arbeitsgruppe leistete in den letzten zehn Jahren internationale
Pionierarbeit bei der Entwicklung neuartiger Nanotechnologien. Sein
Institut für Festkörperphysik ist zurzeit die größte
halbleitertechnologische Ausbildungsstätte Deutschlands mit
ungefähr 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit der Einrichtung dieses Zentrums
habe sich die TU Berlin nicht nur der veränderten Bedarfsstruktur
anwendungsorientierter Ausbildung angepasst, so Bimberg, sondern
sie reagiere damit auch auf die extrem hohe Nachfrage seitens der
Industrie an qualifiziertem Personal in den Bereichen der halbleiterbasierten
Technologien und Bauelemente. Mit der Schaffung innovativer universitärer
Ausbildungsgänge für die Informations- und Kommunikationsindustrie
wird die TU Berlin eine der wenigen Ausbildungsstätten dieser
Art hierzulande sein.
Sybille Nitsche
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Reinraum-Experten"
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