Wie man Wasser "ernten" kann
TU Berlin entwickelt neue Technologien für die Besiedlung
von Trockenzonen
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Oft ist die Wasserversorgung
sehr primitiv. Hier kommt das Wasser aus verkrauteten Teichen |
Unterirdische Staudämme zur Trinkwasserversorgung - dies
ist das Thema eines neu bewilligten Projekts des Deutschen
Akademischen Austauschdienstes (DAAD), das im so genannten PROBRAL-Programm
gefördert wird. PROBRAL unterstützt gebündelte Promotionsvorhaben,
die in Kooperation zwischen einer deutschen und brasilianischen
Universität entstehen.
Damit wird die bereits im UNIBRAL-Programm gegründete Zusammenarbeit
der TU Berlin mit der Universidade
Federal de Pernambuco, Recife (UFPR), Brasilien, gesichert und
erweitert (siehe Bericht "Wassermangel
als zentrales Problem im Nordosten Brasiliens"). Unterirdische
Staudämme, als "subsurface dams" bekannt, dienen
der Wasserspeicherung in periodisch trockenen Flüssen der ariden
und semiariden Zone. Es handelt sich um Dämme, die sich quer
zur Fließrichtung über das gesamte Flusstal bis in den
Untergrund erstrecken. Die Dämme können aus Beton oder
auch aus Steinen mit Kunststofffoliendichtung gebaut werden. Sie
sollen gelegentlich auftretende Niederschläge im Bachbett zurückhalten
und dieses Wasser durch einen Brunnen oberhalb des Dammes verfügbar
machen. So wird das Wasser sicher im Sand oder Kieskörper des
Bachbettes gespeichert, ohne dass durch die hohe Sonneneinstrahlung
Eutrophierungsprozesse (erhöhte Nährstoffzufuhr, erhöhtes
Algenwachstum, Sauerstoffarmut) ausgelöst werden, wie in oberirdischen
Stauseen. Im trockenen Nordosten Brasiliens wird diese Technologie
bereits sehr breit angewendet, allerdings sind viele bautechnische
und umweltrelevante Aspekte bisher nicht geklärt. Die Wasserspeicherungskapazität
muss geklärt werden, ebenso wie Möglichkeiten, die Versickerung
der gelegentlichen Niederschläge zu intensivieren, oder die
Versalzungsprozesse. Auch müssen die Wasserqualität und
die potenzielle Kontaminierung des im Untergrund gespeicherten Wassers
umfassend bewertet werden. Auf TU-Seite sind an diesem Projekt beteiligt:
Prof. Dr. Heiko Diestel vom Fachgebiet Landschafts- und Umweltgestaltung
und PD Dr. Günter Gunkel (Fachgebiet
Wasserreinhaltung). Von der UFPE sind es die Fachgebiete Hydrologie,
Geologie, Umweltplanung und Wasserressourcen. Die TU Berlin entwickelt
damit zukunftsweisende Technologien, um die Besiedlung auch semiarider
Zonen zu ermöglichen, indem auch geringe Wassermengen in der
Landschaft genutzt werden: das so genannte "water harvesting".
Priv.-Doz. Dr. Günter Gunkel
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