Keine Angst vor starken Böen
Bauingenieure prüften den roten Bambusturm für die
Lange Nacht der Museen
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Das Kunstwerk "Climb"
wurde zur Langen Nacht der Museen am Berliner Schlossplatz aufgebaut |
Strahlend erhob sich in der Langen Nacht der Museen im August vom
Schlossplatz ein 22 Meter hoher Turm aus roten Bambusstangen in
den Berliner Himmel. Das Kunstwerk mit Lichtinstallation "RefleCity"
war ein Geschenk der Unternehmensberatung McKinsey
an die Berliner und ihre Gäste, das die Firma anlässlich
ihres 40. Geburtstages stiftete. "Climb", der Turm, war
das Highlight der mehrteiligen Großplastik, die der französische
Künstler Armel Réau im Herzen der City zwischen Schlossplatz
und Brandenburger Tor für nur wenige Tage aufbaute. Doch tragen
die dünnen Bambusstangen so einen großen Aufbau mitten
auf einem belebten Platz? Steht so ein Turm auch noch sicher, wenn
ein Windstoß kommt?, fragten sich die Zuschauer bang. Doch
der Turm hielt. Seine Widerstandskraft gegen Windböen, seine
Tragfähigkeit und die Haltbarkeit der Verbindungen waren am
Institut
für Bauingenieurwesen der TU Berlin auf Herz und Nieren
geprüft worden.
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Die Verbindungen
der Stangen auf dem Prüfstand in der TU Berlin |
In den Versuchshallen des Instituts waren von Prof. Dipl.-Ing.
Claus Scheer und seinen Mitarbeitern unter anderem mit der Prüfmaschine
Zwick Z020 die Belastbarkeit der Längsanschlüsse, der
Anschlüsse im 90-Grad-Winkel und der diagonalen Anschlüsse
getestet worden.
"Eine Windgeschwindigkeit von rund 50 Stundenkilometern wird
das Kunstwerk aushalten, sodass dem Spektakel nach unserem Dafürhalten
nichts im Wege steht", konnte ProfessorScheer den Veranstaltern
mitteilen.
Das Institut für Bauingenieurwesen der TU Berlin ist Hauptnutzer
der frisch sanierten, denkmalgeschützten Peter-Behrens-Halle
auf dem ehemaligen AEG-Gelände im Wedding. Nach der Neueröffnung
im Juli letzten Jahres stehen dort Großgeräte zur Verfügung,
um unter anderem das Festigkeits- und Verformungsverhalten von Bauteilen
im Maßstab 1:1 zu testen. Verschiedene Prüfeinrichtungen
werden auch in Kooperation mit der Gesellschaft für Materialprüfung
und Baustoffforschung (MBF GmbH) betrieben.
Patricia Pätzold
Kolloquium zum Bauen mit Holz
Mitte Oktober wird in vier deutschen Städten auf dem
Kolloquium "Bemessung im Holzbau" eine neue, europäischen
Regelwerken entsprechende Norm DIN 1052 Fachleuten vorgestellt
und mit ihnen diskutiert. Organisiert wird das Kolloquium
von Professor Claus Scheer, ehemaliger Leiter des Fachgebiets
Baukonstruktionen/Holz- und Mauerwerksbau der TU Berlin,
und dem Architektur-und-Technik-Verlag
Ernst & Sohn. Dazu erscheint der Band "Bemessungsbeispiele
nach DIN 1052", der 10. Auflage des dreibändigen
"Holzbau-Taschenbuches". Seit 1943 dient es in ständigen
Neuauflagen sowohl Architekten und Bauingenieuren als auch
Lehrenden und Studierenden als praktischer Leitfaden für
die Anwendung der vielfältigen Möglichkeiten von
Holz.
Veranstaltungstermine: 11. 10. 2004 in Dresden, 12. 10. Hamburg,
14. 10. Deggendorf und 15. 10. Berlin.
pp
Tel.: 4 70 31-292,
info@ernst-und-sohn.de
Claus Scheer, Mandy Peter, Stefan Stöhr (Hrsg.),
Holzbau-Taschenbuch, Bemessungsbeispiele nach DIN 1052, Verlag
Ernst & Sohn, Berlin 2004, ISBN 3-433-01283-0
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