Spielerisch Mathe lernen
In einem neuartigen Projekt in der Computerorientierten Mathematik,
"CoMa", lernen Studierende algorithmische Denkweise und
ihre Beweise, dazu die Programmiersprache JAVA. Im Sommersemester
2004 beschlossen Professor Dr. Rolf Möhring und seine Mitarbeiter
Martin Oellrich und Sebastian Stiller ein Experiment: Statt der
üblichen Programmieraufgaben führten sie ein siebenwöchiges
Projekt in Form eines Rollenspiels durch: Der Dozent verwandelte
sich in den Geschäftsführer eines Spieleverlags, der ein
komplexes Softwareprodukt nachfragt.
Der Kunde wollte eine neue Spielidee erproben: Ein zweidimensionales
Puzzle aus bunten sechseckigen Steinen mit bestimmten Vorgaben,
wie diese auf das Spielfeld gelegt werden. Dazu bedurfte es eines
technisch fundierten Programms mit einer komfortablen Eingabemöglichkeit
für beliebige Wabenfelder und möglichst schneller Ausgabe,
ob eine Belegung mit den gegebenen Spielsteinen existiert.
Die rund 100 Studierenden wurden auf fünf "Firmen"
aufgeteilt und bildeten jeweils fünf Abteilungen, darunter
eine für Management. Diese entwarf das Lösungskonzept,
koordinierte die anderen Abteilungen, traf sich mit dem Kunden und
führte die Abschlusspräsentation durch. Das technische
Know-how kam aus der Vorlesung, das Erkennen der Problemstruktur
und der Lösungsentwurf oblagen den Studierenden dann allein.
Die Abteilungen für die grafische Oberfläche starteten
sogar bei null. Für alle gleichen Abteilungen stand jeweils
ein Tutor für Rat und Moderation zur Verfügung.
Alle Firmen lieferten kreative und technisch hochwertige Programme
ab, die für ein zweites Studiensemester Höchstleistungen
darstellen. Rolf Möhring und sein Team konstatieren, dass das
Experiment die Studierenden hoch motiviert hat, und werden ein ähnliches
im Sommersemester 2005 wieder anbieten.
tui
www.math.tu-berlin.de/CoMa/coma2.SS04/Projekt.html
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