Meldungen
Rundfunk als Vorbild?
/tui/ Finanziert wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk: So
stellt sich der Deutsche Hochschulverband (DHV) die deutsche Universität
der Zukunft vor. Dazu stellte Präsident Prof. Dr. Bernhard
Kempen Anfang September ein Positionspapier vor. Ein Rechtsgutachten
habe verfassungsrechtliche Parallelen zwischen Hochschule und Rundfunkanstalten
entdeckt. Das vorgestellte Verfahren mache die Finanzierung transparent
und verhindere, dass die politische Verantwortung für die Finanzierung
unzulässigerweise auf die Hochschulen verlagert werde.
www.hochschulverband.de
Deutschland weit abgeschlagen
/tui/ Mehr Wettbewerb zwischen den Hochschulen zur Erhöhung
ihrer Effektivität statt der Unterstützung von Eliteuniversitäten
fordert die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung). Die Hochschulen müssten mehr Finanz- und
Personalautonomie erhalten, die Geldmittel erfolgsorientiert sowie
mehr Möglichkeiten zur Auswahl der Studierenden. Sie sollten
für die Studierenden Dienstleister sein, dafür aber auch
Studiengebühren erheben können. Eine aktuelle OECD-Studie
zeige, dass Deutschland in den Zukunftsbranchen Informations- und
Kommunikationstechnologie sowie Biotechnologie aus dem Spitzenfeld
weit abgeschlagen sei.
Klagewelle befürchtet
/tui/ Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BGH) zur 5.
Novelle des Hochschulrahmengesetzes, das die darin enthaltenen Befristungsregelungen
kippte, fordern große Wissenschaftsorganisationen Bund und
Länder auf, schnellstmöglich wieder Rechtssicherheit für
die Nachwuchswissenschaftler herzustellen. Der Wegfall der bisherigen
Befristungsgrundlage habe zu einer erheblichen Verunsicherung geführt.
Es drohe eine Klagewelle durch Wissenschaftliche Mitarbeiter, die
ihre befristeten Arbeitsverhältnisse nach Wegfall der Rechtsgrundlage
durch das BGH-Urteil jetzt als unbefristet ansehen könnten.
Die Wissenschaftsorganisationen fordern für Drittmittelbeschäftigte,
deren Finanzierung gesichert ist, eine befristete Beschäftigung
über die für Nachwuchskräfte geltende 12-Jahres-Regelung
hinaus. Für die inzwischen wieder nach dem alten Recht abgeschlossenen
Verträge sei eine nachträgliche Übergangsregelung
erforderlich.
Konzept für Juniorkarriere
/tui/ 40 Juniorprofessoren und 21 Nachwuchsgruppenleiter der HU
Berlin legten im September ihrer Universität ein Konzept
für die Einrichtung von (befristeten) Anschlussstellen nach
Auslaufen ihres Vertrags vor. Das Tenure-track-Konzept fordert als
Standard die direkte Überleitung einer Juniorprofessur/Nachwuchsgruppenleiterstelle
in eine Professur aus dem Sollstellenplan. Möglich sein soll
auch eine Überbrückungsfrist bis zum Freiwerden einer
Professur beziehungsweise bei unzureichendem Sollstellenplan eine
Art Umlagefinanzierung aus einem Tenure-track-Fonds. Dazu legten
die jungen Wissenschaftler eine Modellrechnung vor.
www.charite.de/immunologie/research/agak/tenuretrack.pdf
Starkes Präsidium in Hessen?
/tui/ Hessen will das Hochschulpräsidium stärken und
dem Senat überwiegend nur noch beratende Funktion zuweisen.
Die studentischen Beiträge zu den Studierendenschaften sollen
auf 25 Prozent gekürzt werden, sofern nicht eine Wahlbeteiligung
von über 25 Prozent vorliegt. Das sieht ein Gesetzentwurf der
hessischen Landesregierung zur Novellierung des Hochschulgesetzes
vor. Gegner des Entwurfs sehen darin den Versuch einer Entdemokratisierung,
da insbesondere die Wahlbeteiligungsklausel für die meisten
Studierendenparlamente faktisch das Aus bedeuten würde. Die
PDS kündigte scharfe Proteste an.
www.hmwk.hessen.de/
|