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Oktober 2004
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Zwischen Architektur und Politik

TU-Alumnus Florian Mausbach ist Präsident des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung

 
  Florian Mausbach

Weit entfernt ist er nicht von der TU Berlin - sein Büro ist fast vom TU-Campus aus zu sehen. Florian Mausbach, Präsident des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung (BBR), arbeitet in der Fasanenstraße 87. Zwischen dem Architekturdiplom von der TU Berlin Anfang der 70er-Jahre und dem heutigen Präsidentenamt liegt ein Leben, das geprägt ist vom Planen, von der Architektur und nicht zuletzt von der Politik. An Letzterer kam man Ende der Sechziger-, Anfang der Siebzigerjahre in Berlin kaum vorbei. So war es nicht nur das fachliche, sondern auch das politische Interesse, das Florian Mausbach von der TU Braunschweig 1968 an die Architekturfakultät der TU Berlin gelockt hatte. Hier engagierte er sich gleich auch außerhalb der Universität.

"Es war die Zeit, in der uns die Politik bewegt hat und so habe ich gemeinsam mit Kommilitonen in Kreuzberg ein Büro für ,Stadtsanierung und Sozialarbeit' aufgemacht", erklärt Mausbach. Von hier aus mischten sich die Studierenden erfolgreich in die bezirklichen Sanierungspläne ein. "Unser größter Erfolg war die Rettung des Bethanienkrankenhauses, das heutige Baudenkmal ,Künstlerhaus Bethanien'", erinnert sich Mausbach. Darauf ist er heute noch stolz. 1971 beendete Mausbach sein Architektur- und Stadtplanungsstudium an der TU Berlin und verließ Berlin zunächst. Nach einigen Jahren als Planer in einem Büro in Düsseldorf zog es ihn 1976 in die Ferne. "China, Mao, die Kulturrevolution übte auf uns damals eine gewisse Faszination aus und so ging ich mit einem Freund und meiner Frau dorthin."

Fast zwei Jahre arbeitete er dort als Lektor und Deutschlehrer im Verlag für Fremdsprachige Literatur in Peking. Dabei geriet er mitten in die Phase des politischen Umbruchs in China. Mausbach stellte sich hier gegen den radikalen Kurs der "Viererbande" - ein Begriff übrigens, den er als Erster ins Deutsche übersetzte - und wandte sich öffentlich dem gemäßigteren Deng Xiaopeng zu. 1977 kehrte er schließlich nach Deutschland zurück. Hier wurde er bald Städtebaureferendar in Frankfurt am Main, später Persönlicher Referent des Planungsdezernenten und stieg dann zum Leitenden Baudirektor im Amt für Kommunale Gesamtentwicklung und Stadtplanung auf. Die Verbindung zwischen Architektur und Politik begleitet seinen beruflichen Weg kontinuierlich. Er macht sich für die Erhaltung alter Bausubstanz stark und setzt sich für die Entwicklung von Konzepten zur Ansiedlung einer neuen Generation von Hochhäusern ein.

"Erhaltung und Entwicklung" - lautet sein Motto, dem er auch ab 1990 als Stadtplanungsdezernent in Bielefeld treu bleibt. 1995 erhält er schließlich den Ruf des damaligen Bundesbauministers Klaus Töpfer und übernimmt das Präsidentenamt der Bundesbaudirektion, die 1998 zum Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung wurde. Verantwortlich ist er hier für die Bauten von Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat und Bundespräsident in Bonn, in Berlin und im Ausland sowie die Bauten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und nicht zuletzt für rund 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Politik und Architektur spielen in seinem Leben also wieder eine wichtige Rolle.

Bettina Klotz

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