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Oktober 2004
 
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Die Seltenen Erden

/tui/ Die Metalle der Gruppe drei des Periodensystems der Elemente Scandium, Yttrium und Lutetium sowie die 14 inneren Übergangsmetalle oder Lanthanoide Lanthan bis Ytterbium, die man als die "Seltenen Erden" bezeichnet, sind dem "normalen" Chemiker, außer aus der Zeit seines Studiums, nur wegen ihrer Verwendung in Zündsteinen, Gasglühstrümpfen und als Bestandteil von Hochleistungsmagneten bekannt. Die moderne Festkörperchemie und -physik bediente sich dieser gar nicht seltenen Metalle aber inzwischen intensiv. So sind sie wesentliche und unverzichtbare Bestandteile beispielsweise von Hochtemperatursupraleitern, Abgaskatalysatoren, Farbfersehbildröhren und in der Kernreaktortechnologie.

Organische Verbindungen dieser Metalle wurden erst vor gut 40 Jahren bekannt. Grundlegende Arbeiten auf diesem Sektor der Metallorganischen Chemie wurden seit 1970 im Arbeitskreis von Professor Herbert Schumann im Institut für Chemie der TU Berlin unternommen, was im letzten Jahr durch dessen Auszeichnung mit dem Lecoq de Boisbaudran Award der European Rare Earth and Actinide Society gewürdigt wurde. Nicht zuletzt diese bahnbrechenden Untersuchungen führten dazu, dass die Deutsche Forschungsgemeinschaft ab 2004 ein Schwerpunktprogramm "Lanthanoidspezifische Funktionalitäten in Molekül und Material" eingerichtet hat, in dessen Rahmen für die Arbeitsgruppe Schumann trotz dessen bereits erfolgter Emeritierung ein Projekt bewilligt wurde: "Alkylidenkomplexe der Seltenen Erden".

Unter geeigneten Reaktionsbedingungen sollen, wegen vermuteter kinetischer Instabilität, bisher nicht zugängliche homoleptische Alkylderivate der Seltenen Erden erstmals synthetisiert und durch Einkristall-Röntgenstrukturanalyse charakterisiert werden. Daraus will die Arbeitsgruppe bisher nicht bekannte Alkylidenkomplexe gewinnen und untersuchen. Das Ergebnis soll zur Entwicklung neuer Katalysatoren führen, zum Beispiel für die großtechnische Gewinnung von Essigsäure aus Methan und Kohlendioxid.

 

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