Wenn Wissen und Können für immer verschwinden
Dirk und Carsten Pinnow wollen Unternehmen ohne Erben retten
Die deutsche Wirtschaft wird vor allem durch rund 3,4 Millionen
kleine und mittlere Unternehmen (KMU) geprägt. Mittelständische
Unternehmen stellen 99,7 Prozent aller Unternehmen in Deutschland,
tätigen 40,8 Prozent aller steuerpflichtigen Umsätze,
bieten 70,2 Prozent der Arbeitsplätze an und bilden 81,9 Prozent
aller Lehrlinge aus. Diese Zahlen vom Bundesministerium
für Wirtschaft und Technologie führen zu einer einfachen
Erkenntnis: Geht es dem Mittelstand schlecht, geht es Deutschland
schlecht. Den Brüdern Dirk und Carsten Pinnow, beide TU-Alumni,
macht dies Sorge. "Gut ausgebildete Deutsche gehen ins Ausland,
rund 100 Unternehmen stellen pro Tag ihren Betrieb ein, bei über
70000 deutschen Unternehmen steht in den nächsten Jahren die
Nachfolge an und die als vormals ,ortsfest' geltenden KMU verlegen
nicht selten den gesamten Firmensitz ins benachbarte EU-Ausland.
Diese Fakten verbunden mit der demographischen Entwicklung Deutschlands
stellen für unser Land eine ernsthafte Bedrohung dar",
stellt Dirk Pinnow fest. Und so gründete er im letzten Jahr
gemeinsam mit seinem Bruder Carsten und weiteren Akteuren den Verein
Gesellschaft zum Transfer Immateriellen Vermögens (GTIV e.V.),
der die Interessen des Mittelstands vertreten möchte. "Der
deutsche Mittelstand ist in seiner Struktur extrem heterogen und
regional orientiert; ihm fehlt eine starke Interessenvertretung
gegenüber Politik und Öffentlichkeit", erklärt
Dirk Pinnow die Motivation, die zur Vereinsgründung führte.
bk
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