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Mit Hightech auf Sendung

Das erste Live-Programm des Campusradios wurde ins Internet übertragen - mit modernster Rundfunktechnik

Stefan Damrau (l.), Andreas Rotter und Hanna Hofmann im neuen Studio kurz vor der ersten Live-Sendung von "Campusradio"
Foto: TU-Pressestelle/Pätzold

"Was kann schöner sein als Radio?", fragte sich Gerhard Möller schon in den Siebzigerjahren, als er viele Tage seines Lebens in den Räumen im Erdgeschoss des TU-Hauptgebäudes zubrachte, um an Radiotechnik zu tüfteln. Mitte November 2005 stand er wieder hier, als Chef der D.A.V.I.D. GmbH, diesmal um den Startschuss für die erste Sendung aus einem supermodernen Broadcast-Studio zu geben, das mit seiner Software "DigaSystem" ausgestattet ist, so wie alle ARD-Rundfunkanstalten.

Während im ersten Stock die Begrüßungsreden gehalten werden, machen sich unten in der Tontechnik und im Moderationsraum Stefan Damrau, Andreas Rotter und Hanna Hofmann bereit, die erste Demonstrationssendung teils live über die Foyerflure und ins Obergeschoss zu senden sowie ins Internet zu streamen. Diese Sendung ist gleichzeitig das Start-up für den Sendebetrieb der TU-Projektwerkstatt "Campusradio" (TU intern Juli 2005).

Der Premiere wohnen auch die Professoren Stefan Weinzierl und Elena Ungeheuer aus den Kommunikationswissenschaften und der Musikwissenschaft bei, die in diesem Studio Lehrveranstaltungen abhalten werden.

"Die Räume gibt es als Tonstudio schon seit 1968", erzählt Stefan Weinzierl, "waren aber nach dem Umzug des Elektronischen Studios in das Elektrotechnik-Gebäude verwaist." Seit Januar 2005 hatten die beiden Fachgebiete Kommunikationswissenschaft und Musikwissenschaft, unterstützt durch Investitionsmittel der Fakultät I, Geisteswissenschaften, ein Labor aufgebaut. Es dient zur Aufnahme, Bearbeitung und Sendeablaufsteuerung von Audioinhalten wie Wort, Musik, Feature, Hörspiel und Ähnlichem. Mit der "DigaSystem"-Software des TU-Alumnus Gerhard Möller verfügt die TU Berlin nun über die Software- und Hardware-Infrastruktur eines voll vernetzten, digitalen Rundfunkstudios, in dem Studierende die Praxis der Produktion von Hörfunkbeiträgen lernen können - von der Aufnahme des O-Tons bis zur Erstellung des sendefertigen Beitrags. Doch es sollen auch künstlerische Produktionen entstehen oder empirische Arbeiten, wie zum Beispiel über die Wirkung von bestimmten Geräuschen, bestimmter Musik auf die Emotion der Zuhörer.

"Ich habe damals selbst von der Praxis neben dem Studium profitiert", erklärt Gerhard Möller, warum er die Ausbildung auch mit einer großzügigen "Academy License" in derzeit zwanzig verschiedenen Einrichtungen unterstützt. "Die Vernetzung von Uniradios mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten kann sehr nützlich sein. Ziehen Sie größtmöglichen Nutzen daraus", rät er den Studierenden. Zumindest Andreas Rotter, Stefan Damrau und Hanna Hofmann muss er das nicht zweimal sagen, sie hören ihn schon gar nicht mehr, denn sie sind mittendrin in ihrer ersten Live-Sendung. Campusradio sucht übrigens noch Mitstreiter.

Patricia Pätzold

 

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