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Dezember 2005
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Nationalhelden auf dem Hügel des Glücks

Astronautenkongress: Berliner Raumfahrt glänzt in Asien

Traditionelles Shamisen-Spiel im Laserlicht bei der Eröffnungsfeier des 56. International Astronautical Congress in Fukuoka, Japan
Foto: privat

Jedes Jahr im Herbst trifft sich die internationale Raumfahrtgemeinde auf dem International Astronautical Congress (IAC). Der IAC ist der weltweit bedeutendste Raumfahrtkongress und wird jährlich wechselnd auf allen fünf Kontinenten ausgerichtet. In diesem Jahr fand er auf dem "Hügel des Glücks" statt, in der japanischen Handelsmetropole Fukuoka. Damit war Asien in der 56-jährigen Geschichte des Kongresses bereits zum vierten Mal Schauplatz nach Tokyo (1980), Bangalore (1988) und Peking (1996). Auch Berlin präsentierte hier die laufenden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten der viel versprechenden Raumfahrtprojekte, darunter vor allem diejenigen der Wissenschaftler der TU Berlin und der Fachleute der Berliner Raumfahrtfirmen.

Die TU Berlin stellte ihre Arbeiten in den Bereichen Kleinstsatelliten, umweltfreundliche innovative Raketenantriebe sowie entfaltbare Orbitalteleskope vor. Da die Berliner Raumfahrtspezialisten in allen drei Gebieten weltweit federführend oder zumindest auf den vordersten Rängen vertreten sind, waren sie auf dem IAC 2005 gern gesehene Gäste und potenzielle Kooperationspartner.

Mit seiner hochmodernen H-IIA-Trägerrakete gehört Kongressveranstalter Japan mittlerweile zu den wichtigen Mitspielern unter den globalen Startdienstanbietern im Satellitengeschäft. Neben Japan ist auch China, das nach den USA und Russland als dritte Nation ein bemanntes Weltraumprogramm aufzuweisen hat, in den vergangenen Jahren zu einer äußerst beachtenswerten Raumfahrtnation herangewachsen. Pünktlich zum Beginn des Kongresses am Morgen des 17. Oktober und damit gewissermaßen als spektakulärer Auftakt landeten zwei Taikonauten - so werden die chinesischen Raumfahrer genannt - nach einer fünftägigen Weltraumflugmission als frisch gebackene Nationalhelden wieder unversehrt auf der Erde. Der Erfolg der Chinesen sorgte bei den japanischen Nachbarn verständlicherweise für große Aufmerksamkeit und wurde in der Eröffnungsansprache von Japans Astronaut K. Wakata mit aufrichtigen Glückwünschen bedacht.

Eine atemberaubende multimediale Show bildete dann den Auftakt zu mehr als 150 Sessions und diversen Ausstellungen aller wichtigen Unternehmen der Raumfahrtindustrie und Raufahrtagenturen für die zum größten Teil weit gereisten rund 2500 Gäste. Eines der Highlights im Vortragsprogramm war die aktuelle Ausrichtung aller großen Raumfahrtagenturen auf die bemenschte Erforschung von Mond und Mars nach dem Vorstoß der USA im vergangenen Jahr. Inzwischen ist ein wahres Wettrennen zwischen den Raumfahrtgroßmächten wie USA und Russland sowie den Newcomern Japan und China entstanden mit dem Ziel, einen Menschen in möglichst naher Zukunft auf den Mond oder sogar auf den Mars zu bringen. Auch bei der europäischen Raumfahrtagentur ESA laufen hierzu gegenwärtig erste Studien.

Die Berliner Delegation konnte im Rahmen der Veranstaltung zahlreiche interessante Gespräche führen und neue Kontakte knüpfen. Dabei wurde bereits für das kommende Jahr eine intensive Kooperation mit japanischen Universitäten vereinbart.

Norbert Pilz, Harry Adirim,
Institut für Luft- und Raumfahrt

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