Drehgestelle zum Anfassen
Ein studentisches Projekt für leisere S-Bahnen
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Studierende bei Messungen
auf dem Betriebsgelände der Berliner S-Bahn GmbH
Foto: privat |
Was kann den Verschleiß zwischen Rad und Schiene reduzieren?
Verkehrswesen-Studierende am Fachgebiet
für Schienenfahrzeugtechnik von Prof. Dr.-Ing. Markus Hecht
nahmen im Auftrag der S-Bahn
Berlin GmbH Drehgestelle unter die Lupe.
Die Studierenden untersuchten das Laufverhalten der Züge aus
der Baureihe 481/482 - der modernsten der S-Bahn. Deren Drehgestell
ist darauf ausgelegt, dass seine Radsätze passiv in Kurven
einlenken. Das verringert den Verschleiß zwischen Rad und
Schiene und sorgt für eine größere Laufruhe beim
Durchfahren der Kurven. Die Messergebnisse eines vorangegangenen
Projektes am Fachgebiet Schienenfahrzeugtechnik lassen vermuten,
dass es nicht allein bei den Vorteilen für die Kurvenfahrt
bleibt. Es kann außerdem durch die passiven Einstellmöglichkeiten
der Radsätze zu Fehlstellungen in geraden Streckenabschnitten
kommen. Ein solches Verhalten beeinträchtigt zwar nicht die
Sicherheit, führt aber zu unnötigem Verschleiß zwischen
Rad und Schiene sowie zu höherer Geräuschentwicklung.
Daher wurde vor allem das Verhalten der Radsätze beim Anfahren
und Bremsen in geraden Streckenabschnitten betrachtet und bewertet.
Hierfür installierten die Studierenden die vom Fachgebiet entwickelte
Schräglaufwinkelmesseinrichtung in den Bahnhöfen Lankwitz
und Savignyplatz. Direkte Messungen an den Drehgestellen und Untersuchungen
zu deren mechanischen Eigenschaften konnten in den Betriebswerkstätten
der S-Bahn vorgenommen werden. Auch recherchierten die Studierenden
in den betriebseigenen Datenbanken. Fehlerquellen wurden identifiziert
und leicht umsetzbare sowie preiswerte Lösungsvorschläge
entwickelt.
Außer dem Erwerb von neuem Wissen konnten die Studierenden
anhand von realen Problemen konnten ihre bisherigen Fähigkeiten
testen, und - nicht unwichtig - praxisnahes Arbeiten im Team. Einen
kleinen Einblick in das Projekt bietet der Schaukasten des Fachgebietes
im Hauptgebäude der TU Berlin zwischen Raum H 104 und Cafeteria.
Mischa Maidorn,
Student
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