2-3/05
Februar-März 2005
 
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Vom Technikaufbruch zum Ingenieurmangel

VDE feiert 125-jähriges Jubiläum und warnt vor nachlassender Innovationsfreude

"Mit den derzeitigen Studienanfänger- und Absolventenzahlen können wir den Bedarf an Elektroingenieuren in Zukunft nicht decken", warnte TU-Vizepräsident Prof. Dr.-Ing. Klaus Petermann anlässlich der 125-Jahr-Feier des Verbandes der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE), dessen Präsidiumsmitglied er bis Ende 2004 ebenfalls war. Wie überall in Deutschland, so ist auch an der TU Berlin die Erstsemesterzahl in der Elektrotechnik gesunken. Trotz der hohen Dichte an Forschungs- und Technologieeinrichtungen gäbe es ein Imageproblem, das es zu lösen gälte.

Zwar stehen die Berliner technischen Neuerungen positiv gegenüber, doch die meisten vermuten die höchste Innovationskraft im Ausland, wie jüngste Studien des VDE zeigen.

Um gute Ideen schneller in Innovationen umzusetzen, beteiligen sich TU Berlin und VDE an der Bundeskanzlerinitiative "Partner für Innovation", der umfassendsten Fortschrittsinitiative in der Geschichte der Bundesrepublik. Diesem Ziel wolle die Universität zum Beispiel mit dem kürzlich unter Federführung der TU Berlin gegründeten Exzellenzcenter "Human Centric Communication Center" näher kommen. Dafür arbeite man mit Partnern aus der Wirtschaft wie Siemens und der Deutschen Telekom zusammen. Mit solchen Unternehmungen wollen alle Partner wieder eine Aufbruchstimmung provozieren, wie 1879, als Werner von Siemens die erste deutsche Elektrolokomotive vorstellte und schließlich den ersten "Electrotechnischen Verein" (ETV, heute VDE) Deutschlands in Berlin mit gründete. Immerhin böte die deutsche Hauptstadt mit über 170 technologieorientierten Forschungseinrichtungen ein optimales Umfeld für innovative Unternehmen. Auch die Hochschul-Informations-System GmbH stellt fest, dass der Nachwuchsmangel mehr als konjunkturzyklisch bedingt sei. Sie hat die geläufigen Erklärungsmuster - wechselnde Berufsaussichten, vermeintliche Technikfeindlichkeit der Jugend, zu wenig Mathematik und Physik in der Schule - überprüft und mit Ergebnissen aus ihren Untersuchungen zum Hochschulzugang, zum Studium und zum Studienabbruch konfrontiert. Die demographische Entwicklung Deutschlands mache es danach wahrscheinlich, dass in den nächsten Jahrzehnten ohne Gegensteuerung nicht genügend Ingenieure herangebildet werden können.

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www.his.de
www.vde.com

 

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