Alexander von Humboldt-Stipendiaten an der TU Berlin
Liebe zu deutschen Dichtern und Denkern
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Daniel L. Purdy,
Architekturtheorie
Foto: privat |
Inwiefern die Architektur zu den "artes liberales" oder
zu den mechanischen Künsten gehört, darüber haben
sich schon die antiken Gelehrten den Kopf zerbrochen. Später
übernahm Kant Begriffe aus der Architektur für die Philosophie,
Goethe beschrieb sich in seiner Italienischen Reise als Architekt
der Poetik, und viele andere Denker und Dichter setzten sich mit
der klassischen Architektur und dem Begriff des Architektonischen
in der Wissenschaft auseinander. Als Alexander
von Humboldt-Stipendiat forscht Dr. Daniel Leonhard Purdy, Director
of Graduate Studies an der Pennsylvania State University, derzeit
am Fachgebiet
Architekturtheorie bei Professor Fritz Neumeyer über die
Bedeutung der Vitruvianischen Architekturtheorie für den frühen
Idealismus. Seine Arbeit soll zeigen, dass die klassische Architekturtheorie
von Vitruv bis Palladio auch für die deutsche Philosophie des
18. Jahrhunderts von Bedeutung gewesen ist. Daniel L. Purdys Mutter
ist Berlinerin und auch er ist in Berlin geboren, doch die Familie
zog schon ein Jahr später nach New York. Dort wuchs er zweisprachig
auf und studierte schließlich an der Wake Forest University
in Winston-Salem, North Carolina, Philosophie und Germanistik. Nach
seinem Bachelor-Abschluss studierte er German Studies an der Cornell-Universität,
wo er 1992 promovierte.
In New York war er anschließend als "Assistant Professor"
an der Columbia University tätig und wurde schließlich
zum "Associate Professor" und später zum Director
of Graduate Studies an der Pennsylvania State University ernannt.
Zu seinen Veröffentlichungen über deutsche Literatur gehören
"The Tyranny of Elegance: Consumer Cosmopolitanism in the Era
of Goethe" (John Hopkins University Press), 1998, und "The
Rise of Fashion" (Minnesota University Press), 2004.
Patricia Pätzold
Strahlendes Grundwasser
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Joannis Katsoyiannis,
Wasserreinhaltung
Foto: privat |
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Die Verunreinigung von Grundwasser mit Uran ist ein großes
Problem, weil Uran sowohl radioaktiv ist als auch ein hochtoxisches
Schwermetall. Nicht nur in Ländern wie den USA oder Griechenland
gibt es viele mit Uran verunreinigte Grundwasservorkommen, sondern
auch in Deutschland, zum Beispiel in Sachsen, Thüringen und
Bayern. Obwohl bereits viele Methoden zur Uranentfernung eingesetzt
wurden, ist die Entwicklung von weiteren Verfahren daher ein wichtiges
Thema in der Trinkwasser-Technologie. Am Fachgebiet
Wasserreinhaltung von Prof. Dr.-Ing. Martin Jekel untersucht
derzeit Dr. Joannis Katsoyiannis als Alexander von Humboldt-Stipendiat
Möglichkeiten, Uran mit biologischen Behandlungsmethoden aus
dem Grundwasser zu entfernen. Er nutzt dafür die Tatsache,
dass Mikroorganismen eine signifikante Rolle im biogeochemischen
Kreislauf von Uran und vielen anderen Metallen spielen. Bislang
wurden in Europa noch keine Grenzwerte für Uran festgelegt,
obwohl die Weltgesundheitsorganisation
(WHO) bereits welche benannt hat. Diese müssen in Europa noch
umgesetzt werden, da ein erhöhter Urananteil im Grundwasser
durchaus chronische Wirkung auf den Menschen haben kann. Ein Teil
der experimentellen Untersuchungen von Joannis Katsoyannis wird
auf dem Versuchsfeld des Umweltbundesamtes in Berlin-Marienfelde
stattfinden, voraussichtlich von Mitte Januar bis Mitte Mai 2005.
Joannis Katsoyannis studierte Chemie an der Aristoteles-Universtität
in Thessaloniki sowie Chemie-Ingenieurwesen an der Heriot-Watt-Universität
in Edinburgh und promovierte über Arsenentfernung aus dem Grundwasser,
ebenfalls mit biologischen Methoden. Er war bereits in den vergangenen
Jahren an einer Forschungskooperation zwischen der TU Berlin und
seiner Heimatuniversität beteiligt.
Patricia Pätzold
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