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Januar 2005
 
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Alexander von Humboldt-Stipendiaten an der TU Berlin

Liebe zu deutschen Dichtern und Denkern

 
  Daniel L. Purdy, Architekturtheorie
Foto: privat

Inwiefern die Architektur zu den "artes liberales" oder zu den mechanischen Künsten gehört, darüber haben sich schon die antiken Gelehrten den Kopf zerbrochen. Später übernahm Kant Begriffe aus der Architektur für die Philosophie, Goethe beschrieb sich in seiner Italienischen Reise als Architekt der Poetik, und viele andere Denker und Dichter setzten sich mit der klassischen Architektur und dem Begriff des Architektonischen in der Wissenschaft auseinander. Als Alexander von Humboldt-Stipendiat forscht Dr. Daniel Leonhard Purdy, Director of Graduate Studies an der Pennsylvania State University, derzeit am Fachgebiet Architekturtheorie bei Professor Fritz Neumeyer über die Bedeutung der Vitruvianischen Architekturtheorie für den frühen Idealismus. Seine Arbeit soll zeigen, dass die klassische Architekturtheorie von Vitruv bis Palladio auch für die deutsche Philosophie des 18. Jahrhunderts von Bedeutung gewesen ist. Daniel L. Purdys Mutter ist Berlinerin und auch er ist in Berlin geboren, doch die Familie zog schon ein Jahr später nach New York. Dort wuchs er zweisprachig auf und studierte schließlich an der Wake Forest University in Winston-Salem, North Carolina, Philosophie und Germanistik. Nach seinem Bachelor-Abschluss studierte er German Studies an der Cornell-Universität, wo er 1992 promovierte.

In New York war er anschließend als "Assistant Professor" an der Columbia University tätig und wurde schließlich zum "Associate Professor" und später zum Director of Graduate Studies an der Pennsylvania State University ernannt. Zu seinen Veröffentlichungen über deutsche Literatur gehören "The Tyranny of Elegance: Consumer Cosmopolitanism in the Era of Goethe" (John Hopkins University Press), 1998, und "The Rise of Fashion" (Minnesota University Press), 2004.

Patricia Pätzold


Strahlendes Grundwasser

 
Joannis Katsoyiannis, Wasserreinhaltung
Foto: privat
 

Die Verunreinigung von Grundwasser mit Uran ist ein großes Problem, weil Uran sowohl radioaktiv ist als auch ein hochtoxisches Schwermetall. Nicht nur in Ländern wie den USA oder Griechenland gibt es viele mit Uran verunreinigte Grundwasservorkommen, sondern auch in Deutschland, zum Beispiel in Sachsen, Thüringen und Bayern. Obwohl bereits viele Methoden zur Uranentfernung eingesetzt wurden, ist die Entwicklung von weiteren Verfahren daher ein wichtiges Thema in der Trinkwasser-Technologie. Am Fachgebiet Wasserreinhaltung von Prof. Dr.-Ing. Martin Jekel untersucht derzeit Dr. Joannis Katsoyiannis als Alexander von Humboldt-Stipendiat Möglichkeiten, Uran mit biologischen Behandlungsmethoden aus dem Grundwasser zu entfernen. Er nutzt dafür die Tatsache, dass Mikroorganismen eine signifikante Rolle im biogeochemischen Kreislauf von Uran und vielen anderen Metallen spielen. Bislang wurden in Europa noch keine Grenzwerte für Uran festgelegt, obwohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits welche benannt hat. Diese müssen in Europa noch umgesetzt werden, da ein erhöhter Urananteil im Grundwasser durchaus chronische Wirkung auf den Menschen haben kann. Ein Teil der experimentellen Untersuchungen von Joannis Katsoyannis wird auf dem Versuchsfeld des Umweltbundesamtes in Berlin-Marienfelde stattfinden, voraussichtlich von Mitte Januar bis Mitte Mai 2005. Joannis Katsoyannis studierte Chemie an der Aristoteles-Universtität in Thessaloniki sowie Chemie-Ingenieurwesen an der Heriot-Watt-Universität in Edinburgh und promovierte über Arsenentfernung aus dem Grundwasser, ebenfalls mit biologischen Methoden. Er war bereits in den vergangenen Jahren an einer Forschungskooperation zwischen der TU Berlin und seiner Heimatuniversität beteiligt.

Patricia Pätzold

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