Wegbereiter der modernen Baukonstruktionen
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Robert von Halász
Foto: TU Berlin |
Jahrzehntelang war Robert von Halász mit der TU Berlin verbunden.
1931 legte er an der damaligen Technischen Hochschule Berlin die Diplomprüfung
im Bauingenieurwesen ab und ging anschließend in die Industrie,
wo er auf vielen verschiedenen Gebieten bedeutende Leistungen erbrachte.
Er bewältigte in Braunkohlengruben das auch heute noch anstehende
Problem der Abraumbepflanzung durch Anwendung pflanzensoziologischer
Erkenntnisse, entwickelte typisierte Holzkonstruktionen, war Wegbereiter
und erster Herausgeber des für den Holzbau zum Standardwerk gewordenen
Holzbautaschenbuchs. Als Regierungsbaurat konnte von Halász
seit 1942 entscheidend an den Baubestimmungen mitarbeiten. Schließlich
betrieb er mit der Preußag in Rüdersdorf bei Berlin die
Serienproduktion von kompletten Hallen aus Stahlbetonfertigteilen
aus einem von ihm entwickelten Beton von bis dahin ungekannter Festigkeit.
1948 wurde von Halász als ordentlicher Professor an die
TU Berlin auf den Lehrstuhl für Baukonstruktionen - das spätere
Fachgebiet für Allgemeinen Ingenieurbau - berufen. In seine
Vorlesungen integrierte er die Grundlagen und die bautechnischen
Auswirkungen der Bauphysik und nahm in die Lehre Vorlesungen über
Industrialisierung in der Bautechnik, der Typologie und den Entwurf
von Industriebauten auf. Wohl als Erster im deutschsprachigen Raum
veränderte er den Inhalt der damals üblichen Vorlesungen
über Baukonstruktionen und schuf damit die Grundausbildung,
die für einen modernen, im Hochbau tätigen Ingenieur notwendig
ist.
Die Verdienste, die von Halász sich erworben hatte, wurden
1982 durch die Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität
Dortmund und die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes gewürdigt.
Am 28. 11. 2004 fand das erfüllte Leben von Prof. em. Dr.-Ing.
E. h. Robert von Halász im 100. Lebensjahr sein Ende.
Prof. Dr. Erich Cziesielski
Prof. Dipl.-Ing. Claus Scheer
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